„Profis gesucht“ im DaF-Unterricht
Mit der bestandenen B1-Prüfung direkt in die Ausbildung – ein Abenteuer! „Profis gesucht“ bereitet auf die berufliche Kommunikation in fünf ausgewählten Arbeitsfeldern vor und vermittelt Hintergrundwissen zur Ausbildung.
- zwei- bis dreiminütige Videos zu Berufsalltag und beruflicher Kommunikation mit interaktiven Übungen, Wortschatz, Grammatikerklärungen, Manuskript und Begleitinfos zu Ausbildung und Stellensuche
- für Lernende ab der Niveaustufe B1 (möglichst abgeschlossen), die sich für eine Ausbildung in Deutschland interessieren
- für den Einsatz im Unterricht und zum Selbstlernen
- je sieben Lektionen zu den Berufsfeldern Gastronomie, Anlagenmechanik, Gebäudereinigung, Krankenpflege und Einzelhandel
Einblicke in Berufsalltag und Ausbildungslandschaft
Eine Ausbildung machen – das ist das Ziel vieler junger Menschen, die in Deutschland ihre B1-Prüfung ablegen. Mit „Profis gesucht“ können Ihre Lernenden in fünf Berufsfelder hineinschnuppern, in denen eine Ausbildung mit dem Niveau B1 und B2 möglich ist. Das Ziel des Formats ist es, junge Lernende bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen, ihnen einen Einblick in verschiedene Berufsfelder zu geben, kommunikative Standardsituationen zu üben und Hintergrundwissen zu vermitteln.
Zu den fünf Berufsfeldern Gastronomie, Anlagenmechanik, Gebäudereinigung, Krankenpflege und Einzelhandel gibt es jeweils sieben Lektionen. Jede Lektion beginnt mit einem Einstieg, in dem das Berufsfeld vorgestellt und Grundwortschatz erarbeitet wird, und endet mit einem Wissenscheck. In den übrigen fünf Lektionen werden bestimmte kommunikative Situationen geübt. Durch die Lektionen zu jedem Berufsfeld führen Profis aus der Branche und erzählen von ihrem Arbeitsalltag, den Anforderungen des Berufs sowie Aspekten, die sie an dem Beruf mögen oder schwierig finden.
Jede Lektion beginnt mit einem kurzen Video. Das Manuskript, den Lernwortschatz und eine Erklärung zum Grammatikthema finden Sie im Lektionsmenü. Die interaktiven Übungen beginnen mit Verständnisfragen zum Video. Dabei wird der Wortschatz erarbeitet. Spätere Übungen basieren häufig auf zusätzlichen kurzen Lesetexten und Audios.
Neben dem Wortschatz stehen Redemittel im Vordergrund des Formats. Die Lernenden üben zum Beispiel, Gespräche im Arbeitskontext zu führen, auf Beschwerden zu reagieren oder Aufgaben im Arbeitsalltag zu besprechen. Ermutigen Sie Ihre Lernenden, Satzteile oder kurze Sätze auswendig zu lernen und zu verwenden.
Mit dem Fokus auf beruflicher Standardkommunikation möchte das Format eine Lücke schließen, die vielen B1-Absolventinnen und Absolventen im Arbeitsalltag Schwierigkeiten macht: Die Lernenden haben einen soliden Wortschatz und können deutlich gesprochene, standardsprachliche Sätze meist schon gut verstehen. In der Ausbildung arbeiten sie jedoch häufig mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten zusammen, die umgangssprachlich oder Dialekt, schnell oder undeutlich sprechen. Außerdem ist mit dem neuen Arbeitsumfeld viel neuer Wortschatz verbunden und auch Ausdrücke und Phrasen für Standardsituationen müssen gelernt werden. Mit „Profis gesucht“ können die Lernenden schon im Kursraum und didaktisch aufbereitet erste Schritte in der beruflichen Kommunikation machen.
Das Material eignet sich für Berufssprachkurse ebenso wie für allgemeine Sprachkurse, in denen eine Mehrheit der Lernenden plant, in Deutschland zu arbeiten. Auch Teilnehmende, die keine Ausbildung anstreben, können mit „Profis gesucht“ ihren Einstieg in Gastronomie, Gebäudereinigung oder Verkauf vorbereiten.
Der Einsatz im Unterricht
Grundsätzlich kann der ganze Kurs mit dem gesamten Material arbeiten. Sie können es zum Beispiel ergänzend zu Ihrem Lehrwerk einsetzen, wenn die jeweiligen Berufsfelder behandelt werden.
Alternativ stellen Sie das Format vor und zeigen die fünf Einstiegsvideos. Nach jedem Video fassen die Lernenden den Inhalt des Videos kurz zusammen. Notieren Sie das Berufsfeld an der Tafel. Die Lernenden nennen Berufe, die in dieses Feld passen. Wenn Sie alle Videos besprochen haben, entscheiden sich die Lernenden für eines der Berufsfelder und bilden entsprechend Gruppen, in denen sie die nächsten Lektionen im Lauf der nächsten Tage oder vielleicht Wochen bearbeiten. Es ist dabei nicht wichtig, dass die Gruppen gleich groß sind. Vielmehr sollten sich die Lernenden ihren eigenen Interessen entsprechend frei entscheiden können.
Die Gruppen sehen die Videos zum Einstieg noch einmal und bearbeiten die interaktiven Übungen. Wenn Sie Computerarbeitsplätze zur Verfügung haben, können die Lernenden die Übungen in Partner- oder Gruppenarbeit lösen. Durch den gemeinsamen Austausch entsteht eine kommunikative Atmosphäre.
Es gibt zudem einige Aufgaben, bei denen die Lernenden aufgefordert werden, Äußerungen nachzusprechen oder frei zu antworten. Dabei können sich die Lernenden abwechseln. Die anderen Gruppenmitglieder bewerten die Aussprache bzw. Reaktion des jeweiligen Sprechers oder der jeweiligen Sprecherin. Alternativ sprechen alle Gruppenmitglieder zu jeder mündlichen Übung im Chor.
An die interaktiven Aufgaben können Sie verschiedene kommunikative Übungen anschließen.
Einstieg: Die Lernenden lesen die Begleitinformationen unter „Extras“. Jede Gruppe bereitet auf Basis des Videos und der Informationen eine kurze Präsentation zum gewählten Berufsfeld vor. Unterstützen Sie die Gruppen, indem sie dazu nötige Redemittel anbieten. Die Mitglieder der anderen Gruppen können anschließend Fragen stellen und ein Feedback zu den Präsentationen geben.
Dienstbesprechung (in allen fünf Berufsfeldern das zweite Video): Verteilen Sie die Manuskripte zu den Videos. Teilen Sie Ihren Kurs wieder in Kleingruppen ein. Die Lernenden nutzen die Manuskripte, um in ihren Gruppen ähnliche Dialoge zu schreiben. Die neu erstellten Dienstbesprechungen können sie anschließend im Kurs vorspielen.
Video 3 bis 5 (unterschiedliche Themen in den fünf Berufsfeldern): Ähnlich wie bei der Dienstbesprechung bereiten die Lernenden mithilfe des Manuskripts Rollenspiele vor. Zu Beginn nennt jede Gruppe die kommunikative Situation, die sie vorbereitet (z. B. mit Patientinnen und Patienten sprechen, an der Supermarktkasse ein Gespräch mit einer Kundin führen oder in einem Restaurant eine Bestellung aufnehmen). So ist der Fokus des Rollenspiels klar gesetzt, und auch die anderen Kursteilnehmenden wissen später, worum es geht. Schreiben Sie die gewählten Situationen an die Tafel. Verteilen Sie dann die Manuskripte. Die Lernenden markieren Sätze und Ausdrücke, die für die Situation typisch sind und die sie verwenden möchten. Anschließend schreiben sie in Dreier- oder Vierergruppen eigene Dialoge und nehmen die Szenen mit dem Smartphone auf. So haben die Lernenden die Möglichkeit, die Szenen mehrfach zu spielen, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Außerdem lässt sich der zeitliche Aufwand besser einschätzen, wenn Sie zum Beispiel eine maximale Länge von drei Minuten pro Video angeben. Die Videos können zum Abschluss im Kurs gezeigt werden. Die Teilnehmenden ordnen sie den kommunikativen Situationen zu, die Sie am Anfang an die Tafel geschrieben haben. Wenn Sie möchten, können Sie die Lernenden darüber abstimmen lassen, welches Video aus ihrer Sicht am kreativsten, lustigsten oder auch realistischsten geworden ist.
Fakten (in allen fünf Berufsfeldern das sechste Video): Hier können die Lernenden noch einmal eine Präsentation vorbereiten oder alternativ ein Plakat mit den wichtigsten Informationen zur Ausbildung. Die Plakate können im Kursraum aufgehängt werden. Bei einem „Galerierundgang“ schauen sich die anderen Gruppen die Plakate an. Dabei können sich die Lernenden über Vor- und Nachteile, die sie im jeweiligen Beruf ausgemacht haben, austauschen.
Wissenscheck (in allen fünf Berufsfeldern das siebte Video): Hier können die Lernenden noch einmal das gesamte Videomaterial zu ihrem Berufsfeld ansehen und wichtige Inhalte wiederholen. Im Anschluss können sie ein persönliches Fazit ziehen und im Kurs erzählen, ob sie sich weiterhin für das Berufsfeld, mit dem sie sich beschäftigt haben, interessieren oder nicht. Ihre Antwort begründen sie kurz. Dazu können Sie die Methode „Blitzlicht“ verwenden: Die TN machen sich im Vorfeld kurz Gedanken, was sie sagen möchten. Sie können sich auch Notizen machen. Anschließend stehen die Lernenden der Reihenfolge nach auf und äußern sich in zwei oder drei Sätzen. Eine Variante mit weniger Tempo und mehr Raum zum Kommunizieren: Je fünf Teilnehmende bilden eine Gruppe. Die Gruppenmitglieder unterhalten sich zum Beispiel über folgende Leitfragen zu allen fünf Berufsfeldern:
- Was habe ich gelernt? Was war für mich persönlich neu oder interessant?
- Interessiere ich mich noch immer für das Berufsfeld? Warum (nicht)?
- Was sind meine nächsten Schritte bei der beruflichen Orientierung?
Weitere Ideen
- Geben Sie für jedes Berufsfeld bestimmte Situationen vor, mit denen die Lernenden ein spontanes Rollenspiel durchführen. Sie können die Situationen auf Zettel schreiben, die Sie verteilen. Zum Beispiel: Im Bereich Anlagenmechanik bemerkt jemand, dass ein Ersatzteil fehlt, und muss es telefonisch nachbestellen. In der Gastronomie bestellt ein Gast ein Getränk, das nicht mehr vorrätig ist.
- Bereiten Sie Rollenkarten für Rollenspiele vor, auf denen genau steht, wie die Kursteilnehmenden sich jeweils verhalten müssen. Hier können Sie durch verschiedene Schwierigkeitsgrade gezielt binnendifferenzieren. In den Rollenspielen soll es darum gehen, dass die Kursteilnehmenden auf überraschende oder schwierige Situationen angemessen reagieren. Erklären Sie den Teilnehmenden zunächst jedoch, dass es wichtig ist, sich genau an die Vorgaben auf der Rollenkarte zu halten und den anderen nicht zu verraten, was dort steht. Möglich ist zum Beispiel für den Pflegebereich: Eine Person übernimmt die Rolle einer Pflegekraft, die einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich hat und schnell nach Hause gehen möchte. Eine zweite Person übernimmt die Rolle eines Familienangehörigen einer Patientin, der sich um sie sorgt und sofort ein Gespräch mit der Chefärztin fordert. Eine dritte Person spielt einen Patienten, der genau wissen möchte, wie der Tagesablauf in der Klinik ist – zum Beispiel wann es Essen geben wird oder wann er morgens seine Medikamente bekommt. Die Pflegekraft muss nun angemessen mit dieser Situation umgehen.
- Lassen Sie die Lernenden mithilfe der vorgestellten Branchen Leitfragen für die Recherche nach anderen Berufen oder Berufsfeldern entwickeln. Unterstützen Sie die Lernenden dann bei der Internetrecherche, zum Beispiel auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit.
- Die Lernenden suchen online nach Stellenanzeigen, die sie interessieren. Besprechen Sie im Kurs die wichtigsten Ausdrücke und Wendungen. Die Lernenden stellen anschließend ihre Stellenanzeigen vor und berichten, warum sie sie interessant finden.