In Deutschland müssen alle Kinder mindestens neun Jahre eine Schule besuchen. Was die Kinder dort lernen und welche Schulen sie ab welcher Klasse besuchen können, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Denn Bildung ist in Deutschland nicht bundesweit geregelt, sondern Ländersache.
Zunächst besuchen jedoch alle Kinder erst einmal die Grundschule. In der Regel kommen sie in die erste Klasse, wenn sie sechs oder sieben Jahre alt sind. Im ersten Schuljahr, teilweise auch länger, gibt es an der Grundschule zunächst noch keine Noten. Später werden die Leistungen der Kinder dann mit den Noten 1 (sehr gut), 2 (gut), 3 (befriedigend), 4 (ausreichend), 5 (mangelhaft), 6 (ungenügend) bewertet.
Die Fächer, die in der Grundschule unterrichtet werden, sind Deutsch, Mathematik, Sachkunde, Musik, Kunst, Sport und Religion oder Ethik. In vielen Bundesländern erhalten die Kinder Englischunterricht ab der ersten Klasse – in einigen Gebieten, vor allem an der französischen Grenze, wird stattdessen Französisch unterrichtet.
In Berlin und Brandenburg wechseln die Kinder nach sechs Jahren auf eine weiterführende Schule, in allen anderen Bundesländern nach vier Grundschuljahren. Je nachdem wie ihre Leistungen in der Grundschule bewertet wurden, werden sie an einer Haupt- oder Realschule oder an einem Gymnasium unterrichtet. Die Hauptschule kann je nach Bundesland von der 5. bis zur 9. oder 10. Klasse besucht werden. Der Unterricht ist praktischer als an den anderen Schulen. Die Realschule geht bis zur 10. Klasse, das Gymnasium bis zur 12. oder 13. Klasse. In manchen Bundesländern gibt es außerdem Gesamtschulen. Hier sind Haupt-, Realschule und Gymnasium in einem Haus zusammen. Ziel dieser Schulform ist ein möglichst langes gemeinsames Lernen aller Kinder und ein leichterer Wechsel innerhalb der Schultypen. In manchen Bundesländern – wie zum Beispiel in Sachsen – gibt es Schulen, an denen nur Haupt- und Realschüler gemeinsam unterrichtet werden.
Mit einem Haupt- oder Realschulabschluss kann man eine Ausbildung machen und einen Beruf erlernen. Das Gymnasium beenden die Schüler und Schülerinnen mit dem Abitur. Mit diesem Abschluss können sie anschließend an einer Universität studieren, wenn sie das möchten.
Die meisten Schulen in Deutschland sind staatlich und kostenlos. In privaten Schulen dagegen muss man Schulgeld bezahlen.