Manuskript

Schule schwänzen fürs Klima

Weltweit demonstrieren Schüler freitags gegen die Klimapolitik, anstatt in die Schule zu gehen. Von vielen Schulen und Politikern werden sie dafür kritisiert. Jetzt stellen sich einige Eltern hinter ihre Kinder.

Seit Wochen gehen tausende Schüler weltweit freitags nicht in die Schule, sondern auf die Straße. Sie demonstrieren für den Klimaschutz. Die jungen Klimaaktivisten wollen, dass die Regierungen sich an ihre eigenen Ziele halten, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu beschränken. Die Idee zu den Schülerstreiks hatte die schwedische Schülerin Greta Thunberg. Weltweit folgen ihr Schüler und streiken unter dem Motto „Fridays For Future“.

Die Schulen gehen unterschiedlich mit den demonstrierenden Schülern um: Während einige den Schülern für den Klimastreik freigeben, drohen andere mit Strafen oder lassen den Unterricht nacharbeiten. Auch von Politikern gab es verschiedene Reaktionen. Angela Merkel lobte den Einsatz der Schüler, CSU-Politiker Andreas Scheuer sagte hingegen: „Wir brauchen keine Schulschwänzer.“ Viele Gegner der Schülerstreiks stellen die Frage, ob die jungen Menschen überhaupt das Recht haben, für die Proteste die Schule zu schwänzen.

Auch Thomas Steghs Tochter schwänzt die Schule, um zu demonstrieren. Er findet das gut: „Wir stellen uns hinter unsere Kinder und deren Forderungen. Außerdem stellen wir uns auch ganz explizit hinter das Mittel des Schulstreiks.“ Stegh ist Mitinitiator von „Parents for Future“. Eltern, Großeltern und andere Erwachsene schlossen sich dabei deutschlandweit zusammen, um die streikenden Schüler zu unterstützen. Innerhalb von zwei Wochen unterschrieben mehr als 14.000 Menschen die Forderungen der Eltern.

Mittlerweile stellen sich Erwachsene weltweit hinter ihre Kinder. Auch in Österreich und Schweden gibt es „Parents for Future“. In Australien nennen sie sich „Australian Parents for Climate Action“ und in den USA „Climate Parents“. Kritik an ihnen gibt es überall. Doch Stegh will seine Tochter trotzdem weiter bei ihrem Protest unterstützen. „Die Wissenschaft steht auf der Seite unserer Kinder“, sagt er.