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Streubomben – gefährlich und geächtet

Streubomben töten auf großen Flächen viele Menschen. Für die Zivilbevölkerung bleiben sie über Jahrzehnte gefährlich. Nun planen die USA, Streubomben an die Ukraine zu liefern, obwohl sie international geächtet sind.


Die USA haben angekündigt, der Ukraine Streubomben zu liefern. Sie sollen dem Land helfen, sich gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Russland und auch die Ukraine setzen solche Bomben bereits ein. Trotzdem lehnen Kritiker wie Human Rights Watch ihren Einsatz auch zur Verteidigung ab. In 110 Ländern sind die Bomben durch das Osloer Abkommen von 2010 geächtet: Produktion, Lagerung und Einsatz sind verboten. Zu den Ländern, die das Abkommen nicht unterschrieben haben, gehören allerdings Russland, die USA und die Ukraine.

Doch was macht die Bomben so gefährlich? Wenn sie abgeworfen oder abgeschossen werden, explodiert in der Luft ein Behälter. Mehrere hundert kleine Bomben werden freigesetzt. Sie verteilen sich über eine Fläche von einigen Fußballfeldern bis zu mehreren Hektar Land und töten Menschen. Es gibt jedoch auch einen relativ großen Teil, der nicht explodiert. Diese Bomben bleiben im Boden liegen und stellen weiterhin eine Gefahr für die Bevölkerung dar. Noch nach Jahrzehnten können diese Blindgänger Menschen verstümmeln oder töten.

Handicap International, eine Organisation, die sich weltweit für bessere Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung einsetzt, berichtet, dass im Jahr 2022 etwa 97 Prozent der Opfer von Streubomben Zivilisten waren – 66 Prozent der Verletzten und Getöteten sogar Kinder. Zu der geplanten Lieferung an die Ukraine sagt Daryl Kimball von der US-Nichtregierungsorganisation Arms Control Association: „Es wäre eskalierend, kontraproduktiv und würde nur die Gefahren für Zivilisten vergrößern, die in Kampfgebieten gefangen sind oder die eines Tages in ihre Städte und auf ihre Bauernhöfe zurückkehren werden.“

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