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US-Truppen in Deutschland: Wer trägt die Kosten?

In Deutschland sind viele US-Soldaten stationiert. Nun wird darüber diskutiert, ob Deutschland diese Truppen alleine bezahlen sollte. Aber für wen sind die US-Stützpunkte wichtiger: für Deutschland oder für die USA?

Schon im Juni 2018 hat Donald Trump kritisiert, dass Deutschland und andere Staaten zu wenig Geld für das Militär ausgeben. Nun berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg von neuen Plänen des US-Präsidenten, mehr Geld zu verlangen: Alle Länder, in denen US-Truppen stationiert sind, sollen dafür die gesamten Kosten plus 50 Prozent bezahlen.

Mehr als 35.000 Soldaten aus den USA arbeiten in Deutschland, wo sich wichtige Teile des US-Militärs befinden. Dazu gehören die Zentrale der US-Armee für Europa und Afrika in Stuttgart und die Europa-Zentrale der Luftwaffe in Ramstein. Nicht weit von Ramstein ist das größte Militärkrankenhaus der amerikanischen Armee im Ausland. Dort werden zum Beispiel US-Soldaten behandelt, die im Nahen Osten verletzt wurden.

Ben Hodges war früher Kommandant des US-Militärs in Europa. Er weiß, wie wichtig diese Stützpunkte für die USA sind, und erklärt: „Wir brauchen diesen Zugang zu Europa, um uns selbst und unsere Verbündeten zu schützen.“ Auch der deutsche Politiker Thomas Hitschler von der SPD meint: „Die US-Truppen bringen einen sehr kleinen Vorteil für Deutschland, aber einen großen Vorteil für die Vereinigten Staaten.“

Hodges ist gegen Trumps Plan, aber er ist auch der Meinung, dass Deutschland mehr für das Militär tun müsste. Denn als Mitglied der NATO muss Deutschland eigentlich zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für das Militär ausgeben. Tatsächlich sind es aber nur 1,24 Prozent. Für die US-Truppen bezahlt der deutsche Staat etwa eine Milliarde Euro pro Jahr. Nach Trumps Plänen wären es in Zukunft ungefähr 4,6 Milliarden.

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