Veganes Essen ist in
Die Nachfrage nach veganen Produkten steigt, denn eine Ernährung ohne Fleisch, Eier und Milch gilt als gesund und umweltfreundlich. Aber nicht jedes vegane Gericht ist gut fürs Klima. Man muss genauer hinschauen.
Veganer Käse, vegetarische Schnitzel, fleischlose Wurst – in den Regalen der Supermärkte gibt es immer mehr Alternativen zu Fleisch und anderen tierischen Produkten. Obwohl sich bisher nur 1,3 von 83 Millionen Deutschen rein vegan ernähren, wächst das Angebot. Denn die Industrie will besonders die Kunden ansprechen, die nicht ganz auf Fleisch und andere tierische Nahrungsmittel verzichten, aber weniger davon essen wollen.
Und es funktioniert: Seit 2008 nimmt der Umsatz mit veganen und vegetarischen Produkten in Deutschland jedes Jahr um 30 Prozent zu, denn fleischlos zu leben ist in. Ein Grund für die steigende Nachfrage ist, dass diese Art von Ernährung als besonders umweltfreundlich gilt. Eine Untersuchung der Universität Oxford hat nämlich gezeigt, dass die Produktion von Lebensmitteln ein Viertel aller Treibhausgase verursacht. 80 Prozent davon entstehen durch die Tierhaltung.
Allerdings ist das Siegel „vegan“, das man inzwischen auf vielen Lebensmitteln findet, keine Garantie für eine umweltfreundliche Ernährung. Man muss schon genau hinschauen: Woher kommt das Produkt, und wie wird es hergestellt? Manchmal ist ein Stück Biofleisch aus der eigenen Region besser als ein fleischloses Schnitzel aus südamerikanischem Soja, das erst mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert werden muss.
Trotzdem empfiehlt der Weltklimarat (IPCC), deutlich weniger Fleisch zu konsumieren. Alexander Popp, einer der Autoren des letzten IPCC-Berichts, erklärt: „Wir müssen nicht komplett auf tierische Produkte verzichten, aber wir müssen zum Prinzip des Sonntagsbratens zurück.“ Mal ein Steak oder eine Pizza mit Käse zu essen ist also erlaubt – nach einem genauen Blick auf Herkunft und Zutaten.