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Warum das Kirschblütenfest so besonders ist

Jedes Jahr freuen sich viele Menschen darauf, dass sich die Blüten des Kirschbaums zeigen. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein Symbol der deutsch-japanischen Freundschaft.

Alle Jahre wieder, von Ende März bis Mitte April, verwandeln sich die Kirschbäume in ein weißes oder rosafarbenes Blütenmeer. Ursprünglich kommen die Bäume aus Japan, wo man die Kirschblüte traditionell mit einem großen Fest feiert. Dort gilt sie als Symbol für die Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Auch in Deutschland wird die Kirschblüte gefeiert – hier erinnern manche Bäume an geschichtliche Ereignisse.

So stehen in Ostberlin dort, wo früher der sogenannte Todesstreifen verlief, 1.000 Kirschbäume. Japaner schenkten sie den Deutschen aus Freude über die Wiedervereinigung. Auf einem Gedenkstein steht: „Unter den Zweigen der Kirschbäume in Blüte ist keiner ein Fremder hier.“ Auch in Hannover gibt es einen kleinen Wald mit 110 Kirschbäumen – zur Erinnerung an die 110.000 Menschen, die am 6. August 1945 in Hiroshima durch die Atombombe getötet wurden.

Doch manchmal sind die Kirschbäume einfach nur da, um sich an ihnen zu erfreuen. Die Stadt Bonn ließ sie in den 1980er-Jahren in der Innenstadt pflanzen. Eigentlich wollte man eine andere Baumart, aber schließlich entschied man sich für Kirschbäume. Eine gute Wahl: Heute feiert man in Bonn jedes Jahr ein Kirschblütenfest. Und das ist so beliebt, dass man wegen der vielen Besucherinnen und Besucher die Straßen sperren muss.

Auch in anderen Städten Deutschlands locken die Kirschbäume Touristen an. Da sie nicht überall zur gleichen Zeit blühen, informieren manche Orte im Internet darüber, wann sich wo die ersten Blüten zeigen. Doch egal, wo man das herrliche Naturschauspiel genießen möchte: Man muss sich beeilen, denn Kirschbäume blühen nur rund zehn Tage lang.

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