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Was ein Wahlplakat können muss

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Deswegen machen Parteien im Wahlkampf gern Werbung mit Plakaten. Doch es gibt einiges zu beachten, damit sie Aufmerksamkeit erregen. 

Im September 2021 wird in Deutschland gewählt, und im ganzen Land hängen inzwischen Wahlplakate der Parteien an Häuserwänden oder Bäumen. Wenn sie die Menschen erreichen wollen, muss ihre Botschaft allerdings sehr klar sein. Wissenschaftler haben nämlich entdeckt, dass die meisten Menschen sich ein Plakat nur drei bis vier Sekunden anschauen, wenn sie daran vorbeigehen oder -fahren.

„Ein Plakat ist kein Buch und auch kein Parteiprogramm“, sagt Kommunikationsprofi Frank Brettschneider. Um Aufmerksamkeit zu erregen, sollte es nicht zu überfrachtet und gut lesbar sein. Vor allem aber muss man klar erkennen können, um wen oder was es geht. Denn es gilt: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein Meisterstück gelang den Grünen im Wahlkampf 2002. Der damalige Außenminister Joschka Fischer lächelte in die Kamera, darüber stand: „Außen Minister, innen grün.“

Plakatwerbung ist nicht neu. Schon im Altertum hingen auf Marktplätzen oder vor Kirchen wichtige Mitteilungen, die den heutigen Plakaten ähnelten. Im 15. Jahrhundert wurde der Buchdruck und Ende des 18. Jahrhunderts die Lithographie erfunden. Bis heute sind Plakate die Werbung, die in Wahlkämpfen am meisten Aufmerksamkeit erregt.

Und das nicht nur bei älteren Leuten, die ohne Internet und Social Media aufgewachsen sind, erklärt Frank Brettschneider. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Plakatwerbung auch bei Jüngeren sehr gut ankommt, die sich sonst eher bei Instagram, YouTube oder TikTok tummeln. Politikerinnen und Politiker aller Parteien dürften sich darüber freuen – besonders im Wahljahr.

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