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Manuskript

„Felix‘s Room“: ein sehr persönliches Theaterstück

Der jüdische Geschäftsmann Felix Ganz (1869-1944) lebte mit seiner Frau Erna in Mainz. 1942 wurde das Ehepaar von den Nationalsozialisten in ein sogenanntes Judenhaus gebracht und später im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Felix‘ Urenkel, der Theaterkünstler Adam Ganz, erzählt ihre Geschichte nun in einem sehr persönlichen Theaterstück. Im Mittelpunkt steht das kleine Zimmer, in dem das Ehepaar leben musste, rekonstruiert mit einer speziellen 3D-Technik.

SPRECHERIN:
Eine holografische Projektion bildet den Raum nach, in dem Felix und Erna Ganz lebten, bevor sie 1944 ins Konzentrationslager deportiert und ermordet wurden. Um das jüdische Paar und seine Zeit in diesem Raum geht es in dem Theaterstück „Felix’s Room”. 1942 wurde das jüdische Ehepaar von den Nationalsozialisten aus seiner Villa vertrieben. Sie bekamen ein Zimmer in einem sogenannten Judenhaus zugeteilt. Wie es dort aussah, zeigen die holografischen Projektionen. Felix' Urenkel Adam Ganz bringt diese wahre Geschichte auf die Bühne des Theaters „Berliner Ensemble“. Er erzählt sie auf Basis überlieferter Briefe, darunter auch eine Skizze des Raumes.

ADAM GANZ (Schriftsteller und Drehbuchautor):
Und dann plötzlich dachte ich, das müsste man so als Raum wieder erbauen und das ist … wusste ich, dass es möglich war, mit der Lidar-Scan-Technology so was herzustellen.

SPRECHERIN:
Verantwortlich für das virtuelle Bühnenbild ist das britische Kreativstudio ScanLAB Projects. Das Team brauchte zwei Monate, um Felix Ganz’ Zimmer anhand seiner Skizzen detailgetreu nachzubilden. Sie nutzen Lidar-Technologie, um daraus 3D-Scans zu erzeugen. Fünf Projektoren bilden diese Laser-Scans auf einem Gazevorhang ab. Somit lässt sich der Raum drehen und wenden. Wie funktioniert Lidar?

MATTHEW SHAW (Leiter ScanLAB Projects):
Das Instrument ist ungefähr so groß. Auf einem Stativ feuert es im Laufe von fünf Minuten bis zu einer Stunde, je nach gewünschter Auflösung, Millionen von Laser-Impulsen in alle Richtungen ab. Jeder Punkt, den der Laser berührt, wird markiert. Am Ende erhalten wir eine sehr genaue dreidimensionale Nachbildung des Raums, in dem sich der Scanner befunden hat.

SPRECHERIN:
Holografische Effekte, Gesang und Musik geben Einblicke in Felix und Erna Ganz’ vergangenes Leben als wohlhabende Kaufleute. Bei dieser Probe ist ein ganz besonderer Gast dabei: Sharene Hambur. Die Großnichte von Erna und Felix Ganz ist extra aus Australien nach Berlin gekommen.

SHARENE HAMBUR (Großnichte von Erna und Felix Ganz):
Es hat mich zu Tränen gerührt. Einige Szenen sind unglaublich stark, die im Ballsaal und der Bombenangriff, als der Raum kleiner und kleiner wurde. Da lief es mir kalt den Rücken runter.

SPRECHERIN:
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Millionen von Jüdinnen und Juden vertrieben, verfolgt und ermordet. Felix und Erna Ganz' Geschichte ist nur eine von vielen. 3D-Laser-Technologie und holografische Projektionen ermöglichen dem Publikum einen ganz intimen Einblick in einen Raum voller Erinnerungen.

Wann war in Deutschland die Zeit des Nationalsozialismus?
Welche Begriffe haben etwas mit dem Thema „Theater“ zu tun?
Wie kann man einen dreidimensionalen Raum mithilfe von Licht darstellen?

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