Eine Zeitreise mit Virtual Reality

Vor dem Brandenburger Tor stehen und direkt in die Geschichten des Ortes eintauchen? Das ist heute mit Hilfe von Virtual Reality möglich. In VR wird akkurat nachgebaut, wie Städte in der Vergangenheit aussahen. Mit einer VR-Brille können Besucherinnen und Besucher durch vergangene Epochen reisen.

SPRECHERIN:
Eine Zeitreise ins 20. Jahrhundert mit Virtual Reality. Bei TimeRide werden vergangene Epochen zum Leben erweckt. Filmausschnitte und Tonaufnahmen sowie Fotos dienen als Grundlage für den Nachbau der Welt, wie sie einmal war. Wie genau sahen die Häuser und Fahrzeuge aus? Die Rechercheabteilung von TimeRide erstellt anhand der gesammelten Informationen einen Stadtplan. 3-D-Künstler programmieren anhand dieses Plans die virtuelle Welt. Details werden akkurat in VR nachgebaut. Doch wichtiger als die Gebäude sind die animierten Figuren, die die VR-Welt bevölkern. Je echter sie wirken, desto besser ist das VR-Erlebnis. Deshalb recherchieren die zehn 3-D-Programmierer genau: Welche Kleidung trugen die Menschen damals? Wie gut genährt waren sie? Wer war auf der Straße unterwegs? Für einen besonders realistischen Eindruck wird die Kleidung der animierten Figuren anhand von Schnittmustern erstellt. Und auch die Physiognomie wird aufwändig gestaltet.

KLAUS MAHNKE (3-D-Programmierer bei TimeRide):
Wie sieht mein Mensch aus? Kurzer Hals, langer Hals, wie lang die Nase, ob die Haut so und so ist, Haare, keine Haare und so weiter. Und dann kommt das alles zusammen.

SPRECHERIN:
Ein Animator erweckt die fertigen 3-D-Figuren zum Leben. Ein Motion-Capture-Anzug zeichnet seine Bewegungen auf.

JURI (Mitarbeiter bei TimeRide):
Zuerst kalibrieren wir.

SPRECHERIN:
Bei einer Kalibrierung wird mit Hilfe von Markern die Position und Ausrichtung des Körpers berechnet. Die Bewegungen werden dann digital auf die animierten Figuren übertragen. Ungefähr drei Monate braucht ein 20-köpfiges Team, um eine historische VR-Welt zu erschaffen. Diese virtuellen Welten locken auch internationale Besucher und Besucherinnen an. Orte wie das Brandenburger Tor sind weltweit bekannt, die Geschichten dahinter aber nicht immer. Historische Wendepunkte wie das Ende des Zweiten Weltkriegs oder der Fall der Berliner Mauer interessieren auch ein globales Publikum. Mit Hilfe von Virtual Reality können Zeitreisende nun in diese Geschichten eintauchen – sogar mit direktem Vergleich von Gegenwart und Vergangenheit.