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Weihnachtsmärkte mitten in der Pandemie

Können dieses Jahr die Weihnachtsmärkte stattfinden? In Bayern wurden sie wegen hoher Infektionszahlen abgesagt. In anderen Bundesländern wurden einige Weihnachtsmärkte unter strengen Auflagen eröffnet.

Matheus Couto wollte eigentlich den Weihnachtsmarkt besuchen, nun steht er vor den bereits aufgebauten, aber nun geschlossenen Holzbuden am Münchner Marienplatz. Der 29-jährige Brasilianer, der in Göttingen promoviert, sagt: „Ich saß fünf Stunden im Zug nach Süden und hätte eigentlich gern den Christkindlmarkt hier in München besucht.“ In normalen Zeiten kommen etwa drei Millionen Besucher zu diesem beliebten Weihnachtsmarkt.

Doch nun musste er kurzfristig abgesagt werden. Denn die Corona-Infektionszahlen sind in Bayern hoch, die Situation in den Krankenhäusern ist dramatisch. Daher sollen in Bayern dieses Jahr keine Weihnachtsmärkte stattfinden. „Weil wir glauben, es führt zu unzähligen Kontakten, es gibt keine effektive Kontrolle“, so der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.

Die Absage trifft die Aussteller und Händler hart. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie nun über die Runden kommen sollen. Denn die meisten Waren, die auf den Weihnachtsmärkten angeboten werden, lassen sich nur schwer online verkaufen. Christian Schöttl, der normalerweise Weihnachtsschmuck auf dem Christkindlmarkt in München verkauft, erklärt: „Die Emotion ist anders, wenn man vor dem Geschäft steht und es glitzert und riecht nach Glühwein.“

Je nach Infektionslage dürfen in anderen Bundesländern Weihnachtsmärkte jedoch stattfinden – wie zum Beispiel in Aachen in Nordrhein-Westfalen. Dort gilt wie auf den meisten anderen Weihnachtsmärkten die „2G“-Regel: Nur Geimpfte und Genesene können sie besuchen. Die meisten Aussteller glauben allerdings auch in Aachen nicht, dass der Markt bis zum 23. Dezember tatsächlich geöffnet bleiben wird.

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