EINSTIEG
BERND SCHÖLLGEN:
Mein Name ist Bernd Schöllgen. Ich bin Diplomingenieur, hab allerdings den Beruf des Anlagenmechanikers – damals hieß er noch Gas- und Wasserinstallateur – auch selber gelernt und ausgeübt und bin jetzt seit 1.6.2002 hier in der Firma als Geschäftsführer tätig und auch als Gesellschafter.
PATRICK HEMME:
Mein Name ist Patrick Hemme, und ich bin Anlagenmechaniker, gelernt, und hab die Ausbildung vor circa anderthalb Jahren abgeschlossen.
ANDREAS MANDT:
Ich bin der Andreas Mandt, ich komm hier aus Alfter. Ich mache jetzt seit zwei Jahren die Ausbildung zum Anlagenmechaniker im Bereich Heizung, Sanitär- und Klimatechnik.
BERND SCHÖLLGEN:
Es ist sehr, sehr vielfältig. Es ist abwechslungsreich: Man hat mit Kunden zu tun, man hat mit Kollegen zu tun, man hat im Team zu tun, man ist auf der Baustelle, man ist auch in der Werkstatt.
ANDREAS MANDT:
Die Hauptthemen sind natürlich Badsanierung, Kesselsanierung und im Bereich Kundendienst, wo kleinere Reparaturen gemacht werden und Wartungen an Kesseln durchgeführt werden.
SPRECHERIN:
Als Anlagenmechaniker ist man viel unterwegs. Typische Tätigkeiten sind zum Beispiel Wartungsarbeiten. Anlagenmechaniker kontrollieren, ob die Heizung richtig funktioniert. Sie machen auch Reparaturen – zum Beispiel in Badezimmern. Sie bauen komplett neue Bäder ein und installieren Fußbodenheizungen. Mehr über den Beruf des Anlagenmechanikers erfahrt ihr im nächsten Teil.
DIENSTBESPRECHUNG
HERR EICK:
Morgen zusammen.
ANDREAS MANDT:
Morgen.
PATRICK HEMME:
Guten Morgen.
HERR EICK:
Sprechen wir mal den heutigen Tag durch, … damit ihr starten könnt. Also wir fangen jetzt heute Morgen an bei der Familie Jäger mit einer Wartung, eine Ölheizungsanlage, ja? Einschließlich Warmwasserspeicher, ne?
PATRICK HEMME:
Kein Problem!
HERR EICK:
Ja, wir überprüfen die Gasleistung … das Übliche. Da hab ich einen Termin vereinbart zwischen 8 und 9 Uhr. Ja, als nächstes, zwischen 10 und 11 Uhr haben wir ein Füllventil bei der Familie Schürmann – Füllventil am Spülkasten zu tauschen. Und der Rest vom Tag ist dann wahrscheinlich auch ein sehr anstrengendes Programm, könnte auch eine Stunde länger werden, bei der Baustelle im Himbeergarten 22 in dem Badezimmer bei der Badsanierung die Fußbodenheizung muss noch fertig verlegt werden. Und die muss heute aber komplett rein, weil morgen schon der Estrich gelegt wird.
PATRICK HEMME:
Okay, hat der Estrichleger was mit der Unterdämmung zu tun oder machen wir das?
HERR EICK:
Das machen wir alles komplett.
PATRICK HEMME:
Alles klar, gut!
PATRICK HEMME:
Ja, wir brauchen einmal unser Füllventil.
ANDREAS MANDT:
Ja. Hab ich.
PATRICK HEMME:
Dann brauchen wir unseren Dichtungssatz für die Wartung.
ANDREAS MANDT:
Ja okay.
PATRICK HEMME:
Und als Nächstes brauchen wir noch unsere Verschraubung für die Fußbodenheizung. So, dann haben wir unser Material, jetzt brauchen wir noch unsere Geräte.
ANDREAS MANDT:
Genau. Weißt du denn, was wir alles brauchen?
PATRICK HEMME:
Du nimmst bitte einmal die Pressmaschine mit und …
ANDREAS MANDT:
Und die Überziehschuhe, ne?
PATRICK HEMME:
Und die Überziehschuhe. Und jetzt haben wir noch den Messkoffer, den packe ich noch mit ein. Warte, ich mach dir die Tür auf.
WARTUNG
KUNDIN:
Hier ist der Heizungskeller und … ja, einmal bitte warten.
PATRICK HEMME:
Natürlich. Wir werden jetzt hier was auslegen und uns danach um die Heizung kümmern.
KUNDIN:
Okay, danke.
PATRICK HEMME:
Dann werden wir uns mal um die Heizung kümmern. Was müssen wir als Erstes machen?
ANDREAS MANDT:
Als Erstes mal den Brenner aufmachen.
PATRICK HEMME:
Ausschalten. Wir müssen den Brenner ausschalten. So, die Heizung ist aus. Und nun werden wir unten mal sauber machen, uns mal angucken, wie der Brennerraum aussieht. Du holst jetzt bitte mal den Staubsauger. Und dann werden wir mal den Brennerraum aussaugen. Kannst du den Sauger bitte wegräumen?
ANDREAS MANDT:
Was wird als Nächstes gemacht?
PATRICK HEMME:
Als Nächstes werden wir den Aschebehälter ausleeren. Andreas, gehst du bitte mal den Messkoffer vom Auto holen?
ANDREAS MANDT:
Ja klar, mach ich.
PATRICK HEMME:
Gibst du mir bitte das Messgerät?
ANDREAS MANDT:
Ja. Was gibt es denn für eine Obergrenze für den CO-Wert?
PATRICK HEMME:
Also beim CO-Wert ist es so, dass der immer möglichst tief sein sollte. In der Regel liegt der so bei 15. Aber wenn der dann höher schießen sollte auf bis über 500, dann wird die Anlage sofort stillgelegt, weil das schädliche CO dann in zu hoher Konzentration in die Luft kommt.
ANDREAS MANDT:
Okay.
PATRICK HEMME:
Aber das hier, das passt so weit alles.
KUNDIN:
So, war alles in Ordnung?
PATRICK HEMME:
Genau, wir haben Ihre Heizung gewartet. Mit der Heizung ist alles in Ordnung. Ich hab hier unseren Zettel fertig gemacht: Wir haben die Anlage gewartet, wir haben auch die Abgase gemessen – das passt alles. Da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Wir waren so lange hier. Und da bekomme ich bitte von Ihnen dort eine Unterschrift.
KUNDIN:
Gerne.
PATRICK HEMME:
Super, ich danke Ihnen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und wir verabschieden uns.
ANDREAS MANDT:
Einen schönen Tag noch, tschüss.
KUNDIN:
Schönen Tag noch!
REPARATUR
PATRICK HEMME:
So, Andreas, wir werden jetzt das Füllventil wechseln müssen.
ANDREAS MANDT:
Okay. Wie?
PATRICK HEMME:
Weil der Spülkasten durchläuft. Das heißt, das Füllventil schließt nicht mehr, und durch den Überläufer läuft das ganze Wasser in die Toilette rein.
ANDREAS MANDT:
Okay.
PATRICK HEMME:
Dazu werden wir die Platte abmachen, die Sicherungen lösen, die Halter herausnehmen. Packst du bitte das neue Füllventil schon einmal aus? Dann können wir den Überwurf abschrauben… und das Füllventil wieder einschrauben. Das ganze Füllventil an alter Position wieder montieren. Und jetzt muss man das Ganze rückwärts wieder zusammenbauen.
So, das war’s.
SANIERUNG
PATRICK HEMME:
Guten Tag, Frau Broichhagen.
FRAU BROICHHAGEN:
Guten Tag.
PATRICK HEMME:
Die Firma Schöllgen. Mein Name ist Hemme. Das ist der Kollege Mandt. Wir sind hier für die Badsanierung, wir legen heute die Fußbodenheizung.
FRAU BROICHHAGEN:
Ja, schön, schön, dass ihr da seid. Kommt bitte rein.
PATRICK HEMME:
So, Andreas, wir sind hier jetzt in dem Badezimmer.
ANDREAS MANDT:
Ja.
PATRICK HEMME:
Wir haben folgende Situation: Wir haben da vorne den Waschtisch, hier kommt das WC hin. Und wir sind heute hier, um die Fußbodenheizung zu legen.
ANDREAS MANDT:
Alles klar.
PATRICK HEMME:
Wir haben die Fußbodenheizung verlegt, wir haben sie angeschlossen, und sie ist dicht. Und damit sind wir fertig für heute.
FRAU BROICHHAGEN:
Ja, klasse. Vielen Dank.
PATRICK HEMME:
Ich hab jetzt Ihnen den Zettel fertig gemacht. Das bin ich, das ist der Kollege. Heute, und wir waren jetzt insgesamt drei Stunden hier gewesen. Wir haben die Fußbodenheizung verlegt, angeschlossen und auf Dichtigkeit überprüft. Und dann bekomme ich bitte hier unten eine Unterschrift von Ihnen.
FRAU BROICHHAGEN:
Sind das jetzt insgesamt dann sechs Stunden?
PATRICK HEMME:
Drei Stunden für jeden. Also insgesamt sechs Stunden.
FRAU BROICHHAGEN:
Wo soll ich unterschreiben?
PATRICK HEMME:
Da unten bitte, beim Kreuz.
FRAU BROICHHAGEN:
Ja, danke schön.
PATRICK HEMME:
Vielen Dank Ihnen. Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.
FRAU BROICHHAGEN:
Danke schön, gleichfalls.
ANDREAS MANDT:
Tschüss.
PATRICK HEMME:
Bis dahin, tschüss!
FAKTEN
BERND SCHÖLLGEN:
Das ist ein sehr, sehr abwechslungsreicher Beruf und er ist auch ein sehr anspruchsvoller Beruf. Man hat mit Trinkwasser zu tun, das ist Lebensmittel Nummer eins, man hat mit Energien zu tun, mit Gas, mit Öl, mit Pellets, mit Wärmepumpen, modernsten Techniken.
PATRICK HEMME:
Man sollte auf jeden Fall Spaß am Handwerk haben und auch Spaß an groben Arbeiten, aber auch Spaß an filigranen Arbeiten, weil dieses kommt alles zusammen. Und das von Minute eins an.
BERND SCHÖLLGEN:
Ein guter Anlagenmechaniker muss logisch denken, muss in Mathematik ganz gut sein und muss im Prinzip auch Spaß am Handwerk haben und auch mit seinen Händen arbeiten können.
PATRICK HEMME:
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und ist aufgeteilt in schulische und praktische Arbeiten. Man hat immer zwei oder einen Tag in der Woche Schule und den Rest ist man mit den Kollegen unterwegs auf den Baustellen.
BERND SCHÖLLGEN:
Erstmal als Anlagenmechanikergeselle, wenn man die Ausbildung fertig hat, ist man Geselle. Da kann man auf jeden Fall im Kundendienst arbeiten, man kann auf Baustellen arbeiten, man kann im Neubau arbeiten, man kann sich natürlich auch weiterentwickeln. Man kann noch seinen Bachelor machen, man kann seinen Master machen, man kann seinen Meister machen, man kann seinen Techniker machen. Es gibt vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten gerade in unserem Beruf.
PATRICK HEMME:
Mir gefallen am meisten die Badsanierungen, weil man da von Minute eins bei den groben Arbeiten schon ganz genau arbeiten muss, sonst wird das Endergebnis nicht dementsprechend, wie es gewünscht ist. Und das ist halt dieses Faszinierende, dass man trotz ziemlich grober Arbeit und Staub und Lärm und Dreck schon extrem genau arbeiten muss. Das erfordert eine hohe Konzentration.