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Manuskript

Christkind oder Weihnachtsmann?

Für viele Kinder und Erwachsene ist klar: Am Abend des 24. Dezember bringt das Christkind die Geschenke. Aber das war nicht immer so. Und auch heute noch gibt es in Deutschland unterschiedliche Traditionen.

Die Frage, wer die Weihnachtsgeschenke bringt, spaltet Deutschland: „Natürlich der Weihnachtsmann!“ sagen die einen. „Selbstverständlich das Christkind!“ sagen die anderen. Manche behaupten sogar, dass der Weihnachtsmann von einer US-amerikanischen Getränkefirma erfunden wurde und gar nichts mit dem Christentum zu tun hat.

Ganz richtig ist diese Behauptung nicht. Eigentlich geht die Vorstellung vom Weihnachtsmann auf den heiligen Nikolaus zurück. Er war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra, einer Stadt in der heutigen Türkei, und wurde schon im Mittelalter in vielen Ländern als Heiliger verehrt. Dann kam die Reformation. Weil die Protestanten keine Heiligen verehren, stellten sie das Jesuskind in den Mittelpunkt.

Irgendwann wurde aus dem Kind in der Krippe ein Christkind, das wie ein Engel aussieht. Und auch das Bild des Nikolaus’ veränderte sich: Aus der langen Kleidung und der Mitra des Bischofs wurden der Mantel und die Mütze des Weihnachtsmannes. Der deutsch-amerikanische Künstler Thomas Nast zeichnete ihn im Jahr 1863 zum ersten Mal als dicken Mann mit langem Bart und rot-weißer Kleidung. Diese Darstellung verwendete die Getränkefirma für ihre Werbung.

Auch das Datum der Bescherung hat sich geändert: Früher bekam man die Geschenke am 6. Dezember, dem Tag des heiligen Nikolaus. Die Protestanten verschoben diesen Termin auf die Nacht zwischen dem 24. und dem 25. Dezember. Inzwischen findet die Bescherung schon am frühen Abend statt, damit die Kinder nicht bis Mitternacht wach bleiben müssen. Denn sie warten ja besonders sehnsüchtig auf den Weihnachtsmann. Oder doch auf das Christkind?

Im Text geht es um ...

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