Gut, besser, Narzisst
Hält man sich für besonders und versteht andere überhaupt nicht, kann das an einer Persönlichkeitsstörung liegen. Narzissten zerstören ihre Beziehungen und werden oft einsam. Eine Therapie ist schwierig.
Selber macht man alles richtig und schuld an Problemen sind die anderen: Manche Menschen sind so sehr von sich überzeugt, dass sie sich und anderen schaden – und Hilfe brauchen. Psychologen sprechen dann von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung: Bis zu fünf Prozent aller Menschen leiden vielleicht daran. Es gibt bestimmte Hinweise darauf, ob jemand diese psychische Störung haben könnte:
So halten Narzissten sich für besonders schön, klug und wichtig, und behandeln andere Menschen von oben herab. Manchmal führt das bis zum Größenwahn. So sieht es zumindest aus. Denn Narzissten sind zwar scheinbar sehr von sich überzeugt, eigentlich aber sehr leicht zu kränken. Auf Kritik reagieren sie daher oft mit Wut und Überheblichkeit.
In andere Menschen können sich Narzissten fast gar nicht hineinversetzen, sagt die Psychologin Aline Vater: „Sie können zwar erkennen, wenn andere traurig sind, aber sie können nicht wirklich mitfühlen“, so Vater. Das macht Freundschaften und besonders Beziehungen sehr schwierig. Darunter leiden zunächst andere Menschen, vor allem aber die Narzissten selber. Sie fühlen sich einsam und ungeliebt.
Wegen dieser negativen Gefühle lassen sich viele Narzissten überhaupt erst behandeln. Doch eine Therapie ist schwierig. Heilen lässt sich eine Persönlichkeitsstörung nämlich nicht. Deshalb muss man lernen, mit der Störung umzugehen und ihre Ursachen zu verstehen. Erst dann kann man daran arbeiten, sein Verhalten zu ändern – und ist vielleicht irgendwann weniger allein.