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Manuskript

Die Deutschen und ihre dunkle Vergangenheit

Am 8. Mai 1945 ist Deutschland besiegt, der Zweite Weltkrieg in Europa vorbei. Vor allem im Westen arbeiten die Deutschen die Verbrechen des Nationalsozialismus erst spät auf, verdrängen sie aber auch immer wieder.

Am 8. Mai 1945 ist Europa zerstört. Aber nach knapp sechs Jahren ist hier endlich der Zweite Weltkrieg vorbei, den Deutschland begonnen hat. Millionen Menschen wurden von den Deutschen während des Nationalsozialismus getötet. Teil dieses Verbrechens ist der beispiellose Mord an etwa sechs Millionen Juden. Nun sind die Deutschen besiegt – oder befreit: je nachdem, wie sie darüber denken.

Einige Gebiete im Osten gehören ab jetzt zu Polen. Der Rest Deutschlands wird von den Siegermächten in zwei Staaten geteilt. In beiden Staaten werden die Verbrechen nur  unzureichend aufgearbeitet, im Westen sogar erst ab den 1960er-Jahren. Dass man selbst Krieg und Mord durch den eigenen Staat zugelassen hat, wird in dieser Situation lange verdrängt.

1990 kommt es zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Langsam können viele sich wieder mit ihrem Land identifizieren. Jedoch nimmt gerade bei Jüngeren das Wissen über die Geschichte des Nationalsozialismus ab. Und immer mehr Menschen fordern einen „Schlussstrich“: Sie denken, dass genug über die Vergangenheit gesprochen wurde. Gleichzeitig kommt rechtsextreme Gewalt immer öfter vor.

Heute gibt es mit der AfD wieder eine Partei in Deutschland, die verdächtigt wird, dies sogar zu unterstützen. Der Historiker Florian Huber sieht deshalb in Zukunft noch einen „harten und langen Kampf” zwischen denen, die die Lehren aus der Vergangenheit wichtig finden, und denen, die einen „Schlussstrich” wollen. Das Thema bleibt also auch 75 Jahre nach Kriegsende politisch brisant.

1945, am Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Deutschland …

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