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Die Deutschen und die Impfskepsis

Mit großen Erwartungen hat die Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. In Deutschland war der Impfstart allerdings holprig: zu wenig Impfstoff, zu viel Chaos. Aber möchten die Deutschen überhaupt geimpft werden?

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland will sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Und die Impfbereitschaft in der Bevölkerung wächst – trotz des holprigen Impfstarts. Es gibt aber immer noch viele Bürger, die aus verschiedenen Gründen impfskeptisch sind: Manche fragen sich zum Beispiel, ob die Impfung sie und andere wirklich schützen wird. Impfgegner hingegen glauben sogar, dass die Impfung gegen das Coronavirus krank macht, der Gesundheit schadet, nur dem Staat oder Bill Gates dient.

Die Vorstellung vom allmächtigen Staat, der die Bürger zur Impfung zwingt, hat in Deutschland Tradition. Das ist vielleicht auch ein Grund für die vergleichsweise geringe Impfbereitschaft der Deutschen: Laut einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums (WEF) von Ende Dezember 2020 liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld – nicht nur bei Corona.

„Beim Impfen ging es nie nur um den Pieks, sondern immer auch um Weltbilder“, sagt Medizinhistoriker Malte Thießen. Diese Debatte war immer „hoch politisch“, weil das Impfen etwas mit dem eigenen Körper, dem sozialen Umfeld und dem Staat zu tun hat. „Schon vor 200 Jahren wurde um das Impfen gestritten und politisch intensiv diskutiert“, erklärt Professor Thießen.

Erste deutsche Impfgegner-Organisationen wurden bereits 1869 in Leipzig und Stuttgart gegründet. Und schon damals spielten Verschwörungstheorien eine Rolle. So wurde zum Beispiel behauptet, dass Impfen „Teil einer jüdischen Weltverschwörung ist“ und dass man bewusst das deutsche Volk schädigen möchte, erklärt Thießen. Solche oder ähnliche Verschwörungstheorien tauchen noch heute in rassistischen und antisemitischen Social-Media-Kommentaren und Kampagnen von Impfgegnern auf. In den letzten 200 Jahren hat sich also nicht viel geändert.

Impfskepsis bedeutet, dass …

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