1 / 4

Wovon handelt der Text?

Hör dir das Audio an und beantworte dann die Frage.

Manuskript

Paketdienste: harte Arbeit für wenig Geld

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Paketdiensten stellen täglich Millionen Sendungen zu – oft unter prekären Arbeitsbedingungen. Schon lange gibt es Forderungen nach mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Branche.


Lange Arbeitstage, schwere Pakete, hoher Zeitdruck: Die Arbeitsbedingungen bei den Paketdiensten sind hart, besonders auf dem letzten Stück des Transportweges, der bis zur Haustür der Kundschaft führt. Gleichzeitig ist die Bezahlung hier besonders schlecht. Die Fachkräfte verdienen etwa 20 Prozent weniger als Fachkräfte in der Gesamtwirtschaft, nämlich durchschnittlich 2719 Euro brutto für einen Vollzeitjob. Doch nicht nur der geringe Lohn macht viele Arbeitsverhältnisse prekär.

Von den großen Anbietern stellt nur DHL die Beschäftigten direkt ein. Andere, wie Amazon oder Hermes, beauftragen Subunternehmen, bei denen es oft weder Tarifverträge noch Betriebsräte gibt. „Kontrollen bringen immer wieder schlechte oder rechtswidrige Arbeitsbedingungen zutage“, so die Gewerkschaft Verdi. Beschäftigte verdienen weniger als den gesetzlichen Mindestlohn, arbeiten als Scheinselbstständige oder ohne den notwendigen Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Der Gesundheitsreport der Barmer-Krankenkasse von 2020 zeigt: Die häufigste Ursache für Fehlzeiten in der Branche sind gesundheitliche Probleme mit dem Muskel-Skelett-System. Maik Brandenburger von der Gewerkschaft DPVKOM meint: „Immer mehr Pakete, hohe Paketgewichte, stetig größer werdende Zustellbezirke und der vorherrschende Personalmangel führen zu einer enormen körperlichen und psychischen Belastung der Beschäftigten.“ Vor Weihnachten steigt der Druck noch: Statt 6,2 Millionen werden dann bis zu 11 Millionen Pakete am Tag verschickt.

Das Paketboten-Schutzgesetz von 2019 sollte die Zustände eigentlich verbessern. Zumindest gilt seitdem die Vorschrift, dass auch Subunternehmen für ihre Beschäftigten Sozialversicherungsbeiträge bezahlen müssen. Kritikerinnen und Kritikern geht das nicht weit genug. Sie fordern zum Beispiel, bestimmte Arten von Verträgen in der Branche in Zukunft ganz zu verbieten.

Die Arbeitsbedingungen für Paketzustellerinnen und Paketzusteller sind …

0 von 1 Aufgaben gelöst. 0 erhaltene Punkte.

1 / 4