Die Probleme der Deutschen Bahn
Um die Klimaziele zu erreichen, müssten mehr Menschen Zug fahren. Doch vieles läuft schief bei der Deutschen Bahn. Mehr Investitionen in die Infrastruktur sollen den Bahnverkehr wieder zuverlässiger machen.
Züge kommen zu spät, fallen aus oder bleiben mitten auf der Strecke stehen. Wer mit der Deutschen Bahn reist, muss viel Geduld mitbringen. Bei der Pünktlichkeit im Fernverkehr sieht es besonders schlecht aus. 2022 kam etwa jeder dritte Fernzug mehr als sechs Minuten zu spät. Was läuft schief bei der Deutschen Bahn?
Christian Böttger, Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin erklärt: „Die heutige Unpünktlichkeit ist das Ergebnis von 20 Jahren verfehlter Verkehrs- und Bahnpolitik.“ Denn in den letzten Jahrzehnten sind die Investitionen in die Infrastruktur der Bahn heruntergefahren worden, während gleichzeitig mehr Züge unterwegs sind. Dadurch ist das Schienennetz stark überlastet, so Böttger.
Dabei ist es für das Klima wichtig, dass mehr Menschen Bahn statt Auto fahren. Die Regierung und die Deutsche Bahn wollen deshalb in die Infrastruktur investieren. Der Haushalt für 2024 sieht deutlich mehr Geld für den Schienenverkehr vor als in den vergangenen Jahren. In Planung ist ein Sanierungsprogramm in Milliardenhöhe. Bis 2030 sollen so 40 Bahnstrecken wieder instand gesetzt werden.
Doch mit einer schnellen Verbesserung für Bahnreisende ist erst mal nicht zu rechnen. Im Gegenteil: Es wird erst einmal schlimmer, denn für die geplanten Sanierungsmaßnahmen müssen viel befahrene Strecken zeitweise komplett gesperrt werden. Christian Böttger betont zudem, dass für mehr Pünktlichkeit auch neue Strecken gebaut werden müssten, um das Schienennetz zu entlasten. Dafür reicht das eingeplante Geld aber nicht aus.
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