Wort der Woche

Ausrasten

Bei dem einen löst sich etwas, ein anderer wird emotional, der dritte ruht sich aus. Auf alle trifft ‚ausrasten‘ zu.

Zack – der Riegel rastet ein und der Koffer ist zu. Einrasten heißt, dass ein Teil in ein anderes Teil hineingelangt. Beide sind dann fest miteinander verbunden. Wird der Riegel des Schlosses aber wieder zur Seite geschoben, rastet er aus und der Koffer springt auf. Ausrasten heißt also so viel wie „aus einer Befestigung lösen“. Was aber, wenn ein Mensch ausrastet? Auch der löst sich aus seiner gewohnten Position. Er wird emotional, springt auf, schreit – und schlägt vielleicht auch um sich. Auslöser können positive wie auch negative Ereignisse sein. Ihm sollte dann vielleicht die eher in Bayern und Österreich geläufige dritte Bedeutung des Begriffs nahegelegt werden: sich auszuruhen, sich zu erholen. „Rasten“ ist schließlich ein anderes Wort für „ruhen“. An deutschen Autobahnen gibt es zum Beispiel viele Rastplätze, an denen Pause gemacht werden kann. Dort setzt man sich auf eine Bank, stellt den Koffer neben sich und rastet nicht aus, wenn das Schloss plötzlich ausrastet und der Kofferinhalt vor einem auf dem Boden liegt.