Das Gedöns
Augen auf bei der Wortwahl: Das Wort Gedöns sollte nicht leichtfertig in den Mund genommen werden. Denn es könnte missverstanden werden.
Wer es noch nicht kannte, der wusste spätestens im Jahr 1998, was das Wort „Gedöns" bedeutet. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als „Ministerium für Familie und Gedöns". Die Leute waren entsetzt! Denn Gedöns ist im Deutschen etwas, das überflüssig ist. Das Wort kommt aus dem Niederdeutschen und heißt so viel wie „hin- und herziehen". Das Nomen gehört zum Verb „aufdinsen" beziehungsweise „dinsen", das im Mittelhochdeutschen bedeutete, etwas durch Ziehen zu dehnen. Gedöns kann man auch machen. „Mach nicht so ein Gedöns darum" bedeutet, dass jemand nicht so viel Aufhebens um etwas machen soll. Und was wurde aus Gerhard Schröder und seiner unglücklichen Formulierung? Alles nicht so gemeint gewesen, sagte er. Seine Erklärung für den sprachlichen Fehltritt: Ihm sei der lange Name des Ministeriums nicht eingefallen.