Das Schattenkabinett
Es steht meist im Schatten, das Schattenkabinett. Aber ganz plötzlich kann es daraus hervortreten und zu einem richtigen Kabinett werden.
„Das Schattenkabinett steht! Obwohl die Bundestagswahl erst in einem halben Jahr stattfindet, hat man sich innerhalb der Partei bereits jetzt auf eine mögliche Besetzung der verschiedenen Ministerposten verständigt.“ Sätze, die man in den Medien vor einer Bundestagswahl lesen oder hören kann. Früher verstand man unter „Kabinett“ ein kleines Nebenzimmer oder ein Schränkchen, in dem kostbare Gegenstände öffentlich gezeigt wurden. Heute ist es vorwiegend die Bezeichnung für die männlichen und weiblichen Mitglieder einer Regierung. Auch das Schattenkabinett besteht aus Personen, die Regierungsverantwortung übernehmen können. Das Schattenkabinett wird von der Opposition aufgestellt, also den Parteien, die nicht in Regierungsverantwortung sind. Die Mitglieder äußern sich vorab schon zu ihren Ansichten und bereiten sich auf eine mögliche Regierungsübernahme vor. Gewinnt die Opposition die Wahl, treten sie dann bildlich gesehen aus dem Schatten heraus und bilden ein „richtiges“ Kabinett: die Regierung.