Der Blindflug
Nicht nur Piloten können blind fliegen, ohne blind zu sein. Auch jeder von uns kann im Blindflug unterwegs sein. Das kann gut gehen – oder auch nicht.
Viele Menschen werden nervös, wenn sie bei Nebel Auto fahren müssen. Wie müssen sich dann wohl erst Piloten fühlen, wenn sie einen Airbus A 380 mit knapp 900 Menschen an Bord durch das graue Nichts steuern? Wahrscheinlich bleiben sie ganz entspannt. Denn auch ohne zu sehen, was außerhalb des Cockpits passiert, können sie problemlos fliegen. Das haben sie ihren vielen Instrumenten zu verdanken, die es ihnen ermöglichen, im Blindflug unterwegs zu sein. Deswegen wird der Blindflug in der Fachsprache auch „Instrumentenflug“ genannt. Häufig fliegen Pilotinnen und Piloten während eines Fluges sogar die meiste Zeit blind. Den Blindflug gibt es auch im übertragenen Sinne. Dann nämlich, wenn jemand keine Strategie hat, unvorbereitet ist oder spontan handelt und improvisiert. Das kann gut gehen, zumal wenn man das eigentliche Ziel fest im Blick hat. Geht es aber schief, sind – anders als beim Flugzeug – zumindest keine Menschen in Gefahr.