Der Bonze
Mein Auto, meine Villa, meine Jacht – wer im großen Stil mit dem angibt, was er hat, läuft Gefahr als Bonze beschimpft zu werden.
Wörter, die aus dem Japanischen kommen, gibt es im Deutschen nur wenige. Der Ausdruck Bonze ist eines davon. Ursprünglich bezeichnete das japanische Wort bōzu oder bonsō einen buddhistischen Mönch oder Priester. Mit Religion hat das Wort Bonze heute nichts mehr zu tun. Wer protzt und nach außen deutlich zeigt, welche Reichtümer er besitzt, der wird spöttisch als Bonze bezeichnet. Aber auch Leute, die viel Einfluss in der Politik oder der Wirtschaft haben, gelten als Bonzen, wenn sie nur auf ihren eigenen Vorteil achten. Aus dem Nomen Bonze hat sich übrigens in der Umgangsprache auch ein Adjektiv entwickelt: Jemand, der sein Auto, seine Villa und seine Jacht zur Schau stellt, ist bonzig.