Der Drahtseilakt
Viel Übung ist nötig, um auf einem Seil zu balancieren. Auch für Nicht-Artisten ist der Drahtseilakt eine Kunst, bei der man viel falsch machen kann.
Man kennt diese Nummer aus dem Zirkus: Eine Person läuft vorsichtig über ein dünnes Seil. Um nicht abzustürzen, hält sie sich mit ihren Armen oder mit einer Stange im Gleichgewicht. Schon die kleinste falsche Bewegung hätte Konsequenzen. Im Begriff „Drahtseilakt" kommt genau dieses Bild zum Ausdruck. Das „Drahtseil" ist ein dünnes, langes Seil, das aus Draht, einem biegsamen Metall, besteht. Mit „Akt" ist hier die Handlung gemeint. Ein Drahtseilakt ist im übertragenen Sinne eine Bezeichnung für eine Situation, in der man wie ein Seiltänzer das Gleichgewicht halten muss. Zum Beispiel müssen sich Diplomaten manchmal jedes Wort genau überlegen, um keine Staatskrise zu verursachen. Je gegensätzlicher die Interessen bei solchen Verhandlungen sind, desto schwieriger ist der Drahtseilakt.