Der Grünschnabel
An einem grünen Schnabel erkennt man ihn nicht, den Grünschnabel. Höchstens an dem, was er sagt und wie er handelt.
„Der neue Mitarbeiter glaubt doch allen Ernstes, alles besser zu wissen, obwohl er überhaupt keine Ahnung hat. Dieser Grünschnabel hat doch letzte Woche noch in der Uni gesessen!“ Derjenige, der so etwas sagt, ist meist älter und erfahrener und ärgert sich über einen jungen Kollegen. Der Schnabel ist eigentlich das Mundwerkzeug eines Vogels, bezeichnet umgangssprachlich aber auch den menschlichen Mund. Das Adjektiv „grün“ bezieht sich nicht auf die Farbe, sondern auf eine Eigenschaft. Grün ist etwas, das unreif ist oder jemand, der unerfahren ist. Wer beispielsweise „grün hinter den Ohren ist“, hat nicht viel Erfahrung. Der Begriff „Grünschnabel“, der auch für Frauen verwendet werden kann, kann als beleidigend aufgefasst werden. Und was kann der Grünschnabel tun? Zeigen, dass sie oder er zwar manches weiß, doch noch mehr dazulernen möchte. So fühlt sich auch ein erfahrener „alter Hase“ nicht ganz überflüssig.