Wort der Woche

Der Krisenherd

Krisenherde stehen nicht in der Küche. Heiß können sie trotzdem werden – manchmal sogar überkochen.

Mancher bekommt eine Krise, wenn er am Herd steht und die Milch überkocht. Jemand anderes steckt in einer Krise, weil er kein Geld mehr hat. Ein Krisenherd entsteht daraus allerdings nicht. Darunter versteht man einen Ort, an dem eine unsichere oder gefährliche Situation herrscht oder an dem es Konflikte gibt. Mancher Krisenherd besteht schon seit Jahrzehnten, wie beispielsweise der Nahe Osten. Mancher entsteht plötzlich, verschwindet aber wieder, wenn die Krise beendet ist. Mit dem Herd, auf dem gekocht wird, hat das Wort „Krisenherd“ nur im übertragenen Sinne etwas zu tun. Genau wie beim Herd in der Küche, geht es auch bei Krisenherden in gewisser Weise um Hitze. Wenn es in einem Land Konflikte gibt, spricht man auch davon, dass „sich die Stimmung aufheizt“. Anders als den Küchenherd kann man den Krisenherd jedoch nicht einfach ausschalten. Man kann nur hoffen, dass die „Stimmung nicht überkocht“.