Der Königsweg
Könige gibt es heute nur noch wenige. Dennoch können auch sie – wie wir alle – einen Königsweg einschlagen.
Wenn ein König früher reiste, dann wurde dafür gesorgt, dass die Reise so angenehm wie möglich für ihn verlief. Er fuhr dann eher auf sehr breiten Straßen, die direkt zum Reiseziel führten. Er fuhr den besten Weg. Zu einer bestimmten Zeit der deutschen Geschichte standen derartige Straßen auch unter dem Schutz von Königen und Kaisern. Nicht ganz geklärt ist die übertragene Bedeutung des Begriffs. Angeblich soll sie der griechische Mathematiker Euklid, der im 3. Jahrhundert vor Christus gelebt hat, verwendet haben. Ein König, der sich nicht mühsam mathematische Kenntnisse aneignen wollte, hatte ihn gefragt, ob es nicht einen leichteren Weg gebe. Darauf soll ihm Euklid geantwortet haben: „Es gibt keinen Königsweg zur Geometrie.“ Selbst ein König muss also viel lernen, um zum Ziel zu kommen. So wie alle diejenigen, die die deutsche Sprache lernen. Auch hier gibt’s keinen Königsweg – außer Fleiß.