Der Mumpitz
Der Mumpitz hat eine interessante Entwicklung durchgemacht. Doch er ist sich dabei immer treu geblieben: andere zu erschrecken.
„Das ist doch Mumpitz! Du hast ja keine Ahnung, wovon du redest! Die Erde ist doch keine Scheibe!“ Dass diese Aussage Unsinn ist, nicht stimmt, weiß jede und jeder. Es ist umgangssprachlich einfach Mumpitz. Genauso verhält es sich, wenn jemand mahnend zu hören kriegt: „Mach keinen Mumpitz!“ Also in etwa: „Mach keine Dummheiten, keinen Unsinn“. Der Begriff entstand aus der Zusammensetzung von „Mumme“ (Maske oder vermummte Person) und „Butz“, einer alten Bezeichnung für ein Gespenst. Sprach ganz früher jemand von „Mummelputz“ war damit eine Vogelscheuche auf Feldern gemeint. Später dann tauchte das Wort in Berlin auf dem Markt für Wertpapiere auf. Mumpitz waren dort Aussagen voller Lügen und Schwindel, mit denen andere erschreckt werden sollten. Doch wie soll schon der deutsche Dichter Theodor Fontane sinngemäß gesagt haben: Ohne ein gewisses Maß Mumpitz läuft das Leben nicht. Das Entscheidende dabei ist aber die Dosierung, das richtige Maß.