Wort der Woche

Der Pleitegeier

Da kreisen sie wieder: die Pleitegeier. Doch warum haben die großen Vögel so einen schlechten Ruf?

Die armen Geier! Sie haben keinen guten Ruf in der Tierwelt. Vermutlich, weil sie nicht besonders hübsch sind und Aas, also tote Tiere, fressen. Und auch in der deutschen Sprache haben die großen Vögel keine gute Stellung. Wenn die Pleitegeier über einem Haus oder ganzen Ländern kreisen, dann haben die Bewohner beziehungsweise die Regierungen kein Geld mehr. Sie sind „pleite“. Der Begriff „pleite“ kommt aus dem Jiddischen, wo es für „Bankrott“ stand. Der arme Geier hatte ursprünglich übrigens mal gar nichts mit einer schlechten Finanzlage zu tun. Denn im Jiddischen wurde eine Person, die Bankrott ging, „Pleite-Geher“ genannt. Weil sich das jiddische „Geher“ schnell wie „Geier“ anhören konnte, musste der Vogel als Synonym für einen bevorstehenden Bankrott herhalten. Was für ein Pechvogel !