Der Schweinsgalopp
Als besonders schnelle Tiere sind Schweine nicht bekannt, trotzdem gibt es den Schweinsgalopp. Doch wer läuft da eigentlich?
Völlig außer Atem und verspätet erscheint Julian im Hörsaal der Universität. „Ich habe verschlafen. Jetzt bin ich im Schweinsgalopp hergelaufen, um nicht zu viel zu verpassen!“, flüstert er seinen Freunden zu, als er neben ihnen Platz nimmt. Auf einem echten Schwein war er dabei aber nicht unterwegs. Er ist auch nicht im Galopp gekommen, der schnellsten Gangart eines Pferdes. Schon im 16. Jahrhundert wurde „Schwein“ in übertragener Bedeutung verwendet. Als zusammengesetztes Substantiv kann es eine verächtliche Bedeutung haben – wie etwa „Schweinekerl“. Es kann aber auch eine Steigerung ausdrücken – wie bei „Schweinsgalopp“. Julian ist einfach nur sehr schnell gelaufen. Denn wer umgangssprachlich etwas „im Schweinsgalopp macht“, macht etwas sehr schnell, meist aber auch nicht sehr sorgfältig. So wie Julian sein Bett, bevor er losgelaufen ist.