Der Wermutstropfen
Wer den Mut hat, Wermut zu probieren, der muss sich auf etwas gefasst machen. Denn ein einziger Tropfen kann eine große Wirkung entfalten.
Wermut ist ein Kraut, das seit der Antike als Heilpflanze genutzt wird. In großen Mengen kann es allerdings ungesund sein. Wermutkraut ist vor allem für seinen bitteren Geschmack bekannt. Eine winzige Menge flüssigen Wermuts in einem Getränk kann einen unangenehm bitteren Beigeschmack verursachen. Selbst der beste Wein schmeckt dann nicht mehr. Im übertragenen Sinn wird der Begriff „Wermutstropfen“ für alles verwendet, was den positiven Gesamteindruck von etwas stört. So kann jemand sagen: „Die Party war großartig. Es gab tolles Essen, tolle Gäste und tolle Musik. Der einzige Wermutstropfen war, dass es nicht genug Bier gab.“ Auch das Haar in der leckersten Suppe kann ein Wermutstropfen sein – auch wenn sie dann nicht bitter schmeckt. Nun: Vielleicht sollte man sich einfach an dem erfreuen, was gut ist – und den Wermutstropfen außer Acht lassen.