Der Zappelphilipp
Ein Zappelphilipp heißt nicht unbedingt Philipp. Er kann auch Anton, Theo oder Emil heißen – und sogar Mia, Sophie oder Emma.
„‚Ob der Philipp heute still / Wohl bei Tische sitzen will?‘ / Also sprach in ernstem Ton / Der Papa zu seinem Sohn.“ So beginnt die Geschichte vom Zappelphilipp im 1845 erschienenen Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann. Zappeln ist eine kurze, schnelle, unruhige Bewegung. Auch heute noch nennt man Kinder, die einfach nicht stillsitzen können, umgangssprachlich Zappelphilipp – egal, ob sie Jungen oder Mädchen sind. In seinem umstrittenen Buch erzählt Hoffmann in mehreren kurzen Geschichten von ungehorsamen Kindern, die alle am Ende eine schlimme Strafe erwartet. Der Zappelphilipp hat da vergleichsweise noch Glück: Er kippt nur mit seinem Stuhl um. Andere Kinder im „Struwwelpeter“ hingegen verschwinden einfach oder sterben sogar.