Wort der Woche

Die Hexenjagd

Die moderne Hexenjagd hat nichts mehr mit Hexerei zu tun. Schlimm genug ist sie trotzdem.

Früher glaubten die Menschen hierzulande an geheime, übernatürliche Kräfte, fragten Hexen und Zauberer etwa bei Krankheit um Rat und Hilfe. Sie wurden geduldet, aber nicht verfolgt. Das änderte sich etwa ab dem 13. Jahrhundert. Die katholische Kirche begann damit, vor allem Frauen zu beschuldigen, Hexerei zu praktizieren oder mit dem Teufel in Verbindung zu stehen. Etwa ab dem 16. Jahrhundert wurden sie dann systematisch verfolgt, gefoltert und sogar hingerichtet oder verbrannt. Dabei reichte es oft aus, jemanden grundlos der Hexerei zu beschuldigen. Grundlos ist die Hexenjagd in heutiger Zeit oft nicht. Auch betrifft sie Männer und Frauen, vor allem diejenigen, die sehr bekannt sind wie Politiker*innen und Prominente. Vor allem nach einem Skandal werden sie von der Presse verfolgt und verurteilt. Natürlich hat das nichts mehr mit Hexerei zu tun. Aber gejagt fühlen sich die Betroffenen trotzdem.