Die Vespa ist Kult
Jedes Jahr treffen sich Vespa-Freunde aus aller Welt zu den Vespa World Days. Im Jahr 2019 sind sie in Ungarn. Vier Tage lang dreht sich hier alles um die kleinen Motorroller. Die so genannten Vespisti genießen es, sich die Fahrzeuge der anderen anzusehen und gemeinsame Fahrten zu unternehmen. Einer der Höhepunkte ist die Show der Vespa-Akrobatik-Gruppe aus München.
SPRECHER:
Wie ein riesiges Wespennest: So sieht es aus, wenn sich einmal im Jahr tausende Vespisti treffen, um ihrer Vespa-Leidenschaft zu frönen – dieses Jahr im ungarischen Zánka, einem 800-Seelen-Dorf am nördlichen Ufer des Plattensees.
MANN 1:
Wir kommen aus der Gegend von Nürnberg
FRAU 1:
Wir kommen aus Bukarest.
FRAU 2:
Mir san von Österreich.
MANN 2:
Aus Belgien.
MANN 3:
Aus Melbourne.
MANN 4:
Tokio. Tokio, Japan.
MANN 5:
Wir wohnen in Manchester.
MANN 6:
Ich komme aus Bali in Indonesien.
MANN 7:
Ich komme aus Udine in Italien.
SPRECHER:
Einige Teilnehmer haben für die World Vespa Days eine lange Reise auf sich genommen – so wie der Vespa Club München.
MANN 8:
Ab nach Ungarn.
SPRECHER:
Nach zwei Tagen und rund 600 Kilometern sind sie pünktlich zum Festivalstart eingetroffen. Für vier Tage brummt und knattert es hier an jeder Ecke. Die Gemeinde der Vespisti ist groß und international. Fahrer aus mehr als 40 Ländern sind dieses Jahr mit dabei. Die Motivation ist bei jedem eine andere.
MANN 1:
Einfach die alte Zeit am Leben halten und das Ganze genießen, die Renaissance der Roller.
MANN 2:
Es ist eine Lebensweise. Man lernt gute Freunde kennen. Wir haben viel Spaß. Und am wichtigsten ist, dass wir diese Woche ohne unsere Frauen sind.
MANN 9:
Und die Vespa World Days sind für uns immer ’ne gute Gelegenheit, Europa kennenzulernen, das Land und die Menschen.
MANN 5:
Für mich ist es meine Religion, meine Leidenschaft.
FRAU 1:
Ich denke, es ist das Gefühl von Freiheit.
SPRECHER:
Mit dem Zweitakter auf und davon – darauf freuen sich hier alle. 55 Kilometer liegen bei der heutigen Tour vor den 60 Rollern. Die Strecke führt durchs Hinterland entlang kleiner Dörfer, Obstplantagen und Rebstöcken. Der Weinanbauhat in der Region Tradition. Die meisten Vespas sind älter als ihre Fahrer. Wer eine besitzt, sollte handwerklich begabt sein. Es wird getüftelt und gefachsimpelt. Die Vespaparade ist für viele der knapp 5000 Besucher der Höhepunkt. Auf dem Festivalgelände heißt es: sehen und gesehen werden. Hier wird von früh bis spät ausgelassen gefeiert. Konzerte heizen die Stimmung an. Und was natürlich nicht fehlen darf: der Auftritt der Vespa-Akrobatik-Gruppe aus München – eine der besten der Welt. Geleitet wird sie von Robin Davy alias Mister Vespa.
VESPA-AKROBATIK-GRUPPE:
Viva la Vespa!
SPRECHER:
Die Disziplin hat ihre Anfänge in den 1950er-Jahren. Die Münchener Enthusiasten lassen die in Vergessenheit geratene Kunstform seit 1995 wieder aufleben – zum eigenen Vergnügen und dem des Publikums.
KELLE GRÜNEWALD (Vespa-Akrobat):
Wir waren heute richtig gut drauf und die Piste war ja ’n bisschen buckelig. War auch mal ’n Gullydeckel dazwischen. Super! Wir haben ... wir sind super gefahren.
ROBIN DAVY (Gründer der Akrobatikgruppe):
Dafür sind wir Akrobaten, weil ... die Gullys, die machen uns nichts aus.
SPRECHER:
Nächstes Jahr gibt es die erste Ausgabe der Vespa World Days in Asien, und zwar auf Bali in Indonesien.