Die Vetternwirtschaft
Weltweit findet man sie: die Vetternwirtschaft. Mancher schätzt sie, um schnell Karriere zu machen. Gern gesehen wird sie aber nicht.
Wenn ein Politiker seine Ehefrau als Ministerin einsetzt, ein Chef seinen Schwager als Stellvertreter einstellt oder ein Abteilungsleiter seinem Bruder den freien Job verschafft, dann spricht man von Vetternwirtschaft. Allerdings ist Verwandtschaft keine Garantie für Vetternwirtschaft. Auch wenn jemand mit einer Person in verantwortungsvoller Position nur gut befreundet ist, und dann bevorzugt behandelt wird, nennt man das oft Vetternwirtschaft. Ein prominentes Beispiel für Vetternwirtschaft ist ausgerechnet der beliebte frühere US-Präsident John F. Kennedy. Als er seinen Bruder Robert als Minister in sein Kabinett berief, war das Erstaunen groß. Später wurde es in den USA verboten, Regierungsämter an nahe Verwandte zu vergeben. In Köln, einer Stadt, der man nachsagt, die Vetternwirtschaft zum Geschäftsprinzip gemacht zu haben, gibt es sogar ein eigenes Wort dafür: den kölschen Klüngel. Kennedy hätte von sich also auch behaupten können: „Ich bin ein Kölner.“ Aber das klingt nicht so gut wie: „Ich bin ein Berliner.“