Manuskript

Ein neuer Wanderweg in den Alpen

Eine Gruppe von Wanderern testet den neuen Wanderweg „Alpenjuwelen“, den der Bergführer Georg Pawlata geplant hat. Der Weg führt auf 76 Kilometern von Deutschland nach Italien. Unterwegs können die Wanderer schöne Ausblicke genießen und regionale Spezialitäten probieren. Obwohl die Wanderung manchmal anstrengend ist, ist der Weg auch für Kinder und Senioren geeignet. Die „Alpenjuwelen“ sind eine gute Möglichkeit für alle, die das Wandern für sich entdecken wollen.

SPRECHER:
Berge, so weit die Augen sehen können, malerische Täler und Dörfer – all das gibt es in den Alpen. Für die Österreicherin Katharina Kos bedeutet Wandern Freiheit.

KATHARINA KOS (Wanderin aus Österreich):
Also, Wandern ist für mich irrsinnig schön, weil diese Verbundenheit zur Natur stattfindet. Man bewegt sich draußen die ganze Zeit und in Verbindung mit der Tatsache, dass man einen Weg selber geht. Man fährt nicht mit dem Auto, man fährt nicht mit dem Radl, wird nicht von Elektronik unterstützt, von Technik, sondern man ist ganz bei sich.

SPRECHER:
Heute testet sie mit ein paar anderen den neuen Weitwanderweg „Alpenjuwelen“. Die Strecke verläuft von Garmisch-Partenkirchen in Deutschland über Österreich nach Südtirol in Italien. Der Österreicher Georg Pawlata hat die Route zusammengestellt.

GEORG PAWLATA (Bergführer):
Die „Alpenjuwelen“ sind ein Weitwanderweg auf leichten bis maximal mittelschweren Bergwegen und sind als Weitwanderungen für Einsteiger gedacht.

SPRECHER:
Erster Höhepunkt der Tour: die Zugspitze mit knapp 3000 Metern Höhe. Von Deutschlands höchstem Berg genießen die Teilnehmer den Blick auf mehr als 400 Gipfel in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz. Dann geht die Wanderung am Fuße des Berges erst richtig los: nach Ehrwald in Österreich. Auf der ersten Tagesetappe laufen die Wanderer achteinhalb Kilometer. In den Bergen müssen sie sich auf kurzfristige Wetterwechsel einstellen: Es kann schneien, regnen oder heiß sein. Da Georg Pawlata seit rund 40 Jahren in den Bergen unterwegs ist, weiß er genau, welche Kleidung Wanderer benötigen.

GEORG PAWLATA:
Ganz wichtig ist die atmungsaktive Unterwäsche, zum Beispiel Merino oder Kunstfaser, etwas, was sehr schnell trocknet. Dann eine leichte Wanderhose, die ebenfalls bei ..., wenn es regnen sollte, mal schnell trocknet. Und das Wichtigste sind die Schuhe: Die sollten auf jeden Fall knöchelhoch sein, wasserabweisend zum Beispiel mit Goretex und eine gute Profilsohle haben.

SPRECHER:
Nächster Tag, zweite Etappe der „Alpenjuwelen“: Zunächst geht es mit der Almbahn hoch auf 1.500 Meter. Heute führt die Route durch das Gaistal. Jetzt wird es für die Wanderer sportlich.

GEORG PAWLATA:
Da ist die gesamte Etappenlänge fünfzehneinhalb Kilometer. Ungefähr viereinhalb Stunden gehen wir. [Ich] glaub, das sollten wir locker schaffen.

SPRECHER:
Wem das zu weit ist, der kann sich zum nächsten Ziel mit einem Auto bringen lassen. Das gehört zum Konzept der Tour. Und auch schweres Gepäck müssen die Teilnehmer nicht selbst schleppen. Sie benötigen nur einen leichten Rucksack, in den folgende Dinge gehören: ...

GEORG PAWLATA:
Für den Notfall ganz unerlässlich: ein vollständig geladenes Telefon mit eingespeicherten Notfallnummern. Zusätzlich sollte man mitnehmen: eine Wanderkarte, wo die Route drinnen eingezeichnet ist, ...

SPRECHER:
... außerdem Wasser, energiereiche Snacks, Sonnencreme, ein Erste-Hilfe-Set und warme Kleidung. Die „Alpenjuwelen“ sind auf sechs Tagesetappen verteilt. Insgesamt ist die Strecke 76 Kilometer lang. Da bleibt der Muskelkater nicht aus – auch nicht bei erfahrenen Wanderern wie Katharina Kos.

KATHARINA KOS:
Das Anstrengendste an der heutigen Etappe war, als dann doch eine beträchtliche Steigung zu bewältigen war. Da zieht's dann halt schon mal in den Wadeln oder in der Ferse.

SPRECHER:
Alle zwei Stunden nehmen sich die Wanderer Zeit zum Essen. Die Strecke führt an ausgewählten Almhütten vorbei. Sie servieren Speisen wie zum Beispiel Kiachl, eine gebackene Tiroler Spezialität, die man deftig oder süß genießen kann. Wandern ist gesund. Es stärkt die Abwehrkräfte und die Muskulatur. Und diese Alpenüberquerung ist auch für Kinder und Senioren machbar. Das Grün wirkt wie Wellness für die Seele.

GEORG PAWLATA:
Ja, schau mal, hier haben wir einen traumhaften Blick auf die Dolomiten. Das wäre der Schlern. Dahinter ist dann die Rosengartengruppe, in der Mitte drin die Vajolettürme, und ganz im Hintergrund sehen wir schon die Palagruppe, die schon im Trentino liegt.

SPRECHER:
Die letzte Etappe führt in den Ort Jenesien im italienischen Südtirol. Die Pfarrkirche St. Genesius sieht man schon von Weitem. Sie wurde im 16. Jahrhundert gebaut. Einige Wanderer besuchen noch die Stadt Bozen südlich von Jenesien. Sie liegt auf gut 260 Metern Höhe.