Gerüchteküche
Was in der Gerüchteküche gekocht wird, schmeckt selten gut. Besonders nicht demjenigen, um den es geht.
In einem Topf kochen kleine Gerüchte zu einer fiesen Gerüchtesuppe. Im Tiefkühlschrank lagern eingefrorene Gerüchte. In der Spüle stapeln sich schmutzige Gerüchteteller. So oder so ähnlich könnte eine Gerüchteküche aussehen. Könnte. Denn eine Gerüchteküche ist keine richtige Küche. Sie ist nur ein Bild. Ein Gerücht ist etwas, das über jemanden gesagt wird, ohne dafür einen Beweis zu haben. Vermutet zum Beispiel jemand, dass der Bürgermeister einer kleinen Stadt sich mit seiner Frau gestritten hat, verbreitet er ein Gerücht. Bald schon reden alle darüber. Dann heißt es: "Die Gerüchteküche brodelt". Für die Bewohner der Kleinstadt steht nach mindestens einem Tag fest: der Bürgermeister hat eine Affäre mit seiner Sekretärin und seine Frau erwartet ein Kind vom Schornsteinfeger. Die Gerüchteküche brodelt weiter. Na dann, guten Appetit!