Hanebüchen
Manche Wörter sind alt wie ein Baum. Das Adjektiv „hanebüchen“ gehört dazu. Es wurzelt sogar in einem Baum.
Wenn Oma Hilde die Zeitung aufschlägt, findet sie jedes Mal etwas, über das sie sich aufregen kann. „Heute steht wieder jede Menge hanebüchener Unsinn in der Zeitung!“, schimpft sie. Damit meint sie all die Dinge, auf die sie bei ihrer Lektüre gestoßen ist und über die sie sich aufregt, weil sie völlig absurd, unglaubwürdig und empörend sind. Das alles bringt sie mit dem Adjektiv „hanebüchen“ zum Ausdruck. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und hatte damals die Bedeutung „aus Hagebuchenholz bestehend“. Da das Holz der Hagebuche – auch bekannt als Hainbuche – sehr krumm gewachsen und schwer zu bearbeiten ist, nahm das Wort „hagebüchen“ beziehungsweise „hanebüchen“ seit dem 18. Jahrhundert die Bedeutung „grob“ oder „derb“ an. Heute ist eher von hanebüchenen Anschuldigungen oder Behauptungen die Rede. Und die gibt es natürlich überall, nicht nur in der Zeitung.