Wort der Woche

Herzig (Schweizerdeutsch)

Es Herz chan herzig sii – jedefalls, wenns süess isch.

Eimol im Zug, en Vater mit sim neugeborerene Chind stiigt ii. “So herzig” seit en Fahrgast, als er sBaby gseht. Ähnlich reagiert e Fuessgängerin, wo im Schaufenster en Pulli mit emne Herzmuster entdeckt. Aber ufpasst: Herzig hett nüt mit em Herz ztue. SWort herzig beschriibt Lebewese oder Gegeständ, wo als süess agseh werded. Debii wird “herzig” bsunders i Bayern, i de Schwiiz oder in Östriich brucht. Au bestimmti Verhalte chönd als herzig bezeichnet werde: “Sie hett es herzigs Lächle” oder “Er singt sinere Fründin es Lied – so herzig.” Öb de Gsang oder de Pulli aber würkli herzig sind, isch natürli e Gschmacksach.
 

Herzig (Hochdeutsch)

Ein Herz kann herzig sein – zumindest, wenn es niedlich und süß ist.

Eines Tages in der Bahn, ein Vater mit seinem neugeborenen Kind steigt dazu. „So herzig“, entfährt es einem Fahrgast, als er das Baby sieht. Ähnlich reagiert eine Passantin, die im Schaufenster einen Pullover mit einem Herzmotiv entdeckt. Aber Vorsicht: Herzig hat nichts mit dem Herz zu tun. Das Wort herzig beschreibt Lebewesen oder Gegenstände, die als süß oder niedlich empfunden werden. Dabei wird „herzig“ besonders in Bayern, in der Schweiz oder in Österreich verwendet. Auch bestimmte Verhaltensweisen können als herzig bezeichnet werden: „Sie hat ein herziges Lächeln“ oder „Er singt seiner Freundin ein Lied vor – so herzig.“ Ob der Gesang oder der Pullover aber tatsächlich herzig sind, ist natürlich Geschmackssache.