Imperativ: informell

Informeller Imperativ: Singular

a) Formen ohne Endung

Beim informellen Imperativ unterscheidet man eine Singularform und eine Pluralform. Die Singularform wird aus der Verbform der 2. Person Singular Präsens gebildet. Das Personalpronomen und die Personalendung -st lässt man weg. Bei Verben, deren Stamm auf -s, , -z oder -x endet, wird die Endung -t weggelassen.  Im Singular hat der informelle Imperativ also meist keine Endung.
 

(Du) wirf(st) deine Liebe in die Stadt. -> Imperativ: Wirf deine Liebe in die Stadt!

(Du) gib(st) jedem Gangster etwas ab. -> Imperativ: Gib jedem Gangster etwas ab!

(Du) küss(t) nicht nur dein Geld. -> Imperativ: Küss nicht nur dein Geld!
 

Verben mit einem Vokalwechsel von a zu ä haben im Imperativ keinen Umlaut.

(Du) läss(t) niemanden an dich ran. -> Imperativ: Lass niemanden an dich ran!

(Du) träg(st) dein Geld zur Bank. -> Imperativ: Trag dein Geld zur Bank!

 

b) Sonderformen mit der Endung -e

Viele Imperativformen kann man auch mit der Endung -e bilden. Oft ist es nur ein stilistischer Unterschied, ob man sagt: 

Geh auch mal ein Risiko ein! 
oder: 
Gehe auch mal ein Risiko ein!

Die erste Variante ist in der gesprochenen Sprache üblicher. Die zweite Variante findet man vor allem in der Schriftsprache. Manche Imperativformen klingen altmodisch oder belehrend, wenn man sie mit der Endung -e bildet.

Wenn das Verb in der zweiten Person Singular die Endung -est hat, bleibt das -e im Imperativ stehen. 

(Du) warte(st) auf bessere Zeiten. -> Imperativ: Warte auf bessere Zeiten!

(Du) öffne(st) dein Herz. -> Imperativ: Öffne dein Herz!

Bei einem Vokalwechsel von zu i (z. B. geben -> Gib!) kann man die Endung -e nicht verwenden. 


Informeller Imperativ: Plural

Wenn man mit dem Imperativ mehrere Personen ansprechen möchte, verwendet man die Pluralform. Diese bildet man aus der 2. Person Plural Präsens. Das Personalpronomen fällt weg, aber die Endung bleibt unverändert.

(Ihr) werft eure Liebe in die Stadt. -> Imperativ: Werft eure Liebe in die Stadt!

(Ihr) gebt jedem Gangster etwas ab. -> Imperativ: Gebt jedem Gangster etwas ab!

(Ihr) küsst nicht nur euer Geld. -> Imperativ: Küsst nicht nur euer Geld!

 

Überblick: Imperativ 

Die regelmäßigen Formen des Imperativs sehen so aus:

informell (Singular) Spar(e) nicht an der falschen Stelle!
informell (Plural) Spart nicht an der falschen Stelle!
formell Sparen Sie nicht an der falschen Stelle!

 

Unregelmäßig sind die Formen des Verbs sein:

informell (Singular) Sei mutig!
informell (Plural) Seid mutig!
formell Seien Sie mutig!

 

Grammatische Begriffe auf Deutsch:

der Imperativ: Der Imperativ ist eine spezielle Form des Verbs. Mit dem Imperativ drückt man eine Bitte, eine Aufforderung oder einen Befehl aus.