Wort der Woche

Mauscheln

Viele Menschen mauscheln. Doch das Wort hat einen Hintergrund, den nicht viele deutsche Muttersprachler kennen.

„Mauscheln“, „tricksen“, „fair sein“ – welches Wort passt nicht in diese Reihe? Fair sein! Denn „mauscheln“ und „tricksen“ sind das Gegenteil von einem fairen und gerechten Umgang. Wenn jemand mauschelt, legt er sich die Dinge so zurecht, wie sie ihm am besten passen. Er trickst, damit er Vorteile hat. So heißt es zum Beispiel: „Die Stadt mauschelt bei der Vergabe der Verträge.“ Mauscheln gibt es auch als Substantiv: Die Mauschelei. „Das ist so eine Mauschelei, da blickt niemand mehr durch!“, könnte es heißen. „Mauscheln“ ist übrigens eines der Wörter in der deutschen Sprache, die einen antijüdischen Hintergrund haben. Ursprünglich hatte es die Bedeutung „Geschäfte machen wie ein jüdischer Händler“ – und das war durchaus negativ gemeint. Bei „mauscheln“ sollte man also zweimal nachdenken: Ob man selbst mauschelt – und ob man nicht doch lieber ein anderes Wort verwendet.