Wort der Woche

Piesacken

Andere zu piesacken ist alles andere als eine gute Eigenschaft. Denn oft will jemand dadurch nur seine Überlegenheit demonstrieren.

Sarah hat es nicht leicht: Von ihrem Bruder wird sie oft gepiesackt. Wenn grad niemand zuguckt, zieht er sie fest an ihren Haaren. Gern piesackt er auch die Katze der Nachbarin, indem er sie mit Steinen bewirft. Wer ein Lebewesen piesackt, dem macht es Freude, andere zu ärgern, zu quälen und zu schikanieren. Oft sind es kleine Machtspielchen, die die vermeintlich Überlegenen austragen, um zu zeigen, dass sie die Stärkeren sind. Jemanden piesacken können umgangssprachlich aber auch körperliche Schmerzen. Wer beispielsweise sagt: „Mein Rücken piesackt mich wieder“, meint damit, dass er Rückenschmerzen hat. Abgeleitet ist „piesacken“ vom mittelalterlichen Wort „pese“ für „Sehne“. Das wiederum liegt „pesek“ im zusammengesetzten Wort „ossenpesek“ zugrunde. Das heißt „Ochsenziemer“ und beschreibt eine stockähnliche, elastische und schwere Schlagwaffe. Früher wurden damit Ochsen und Menschen bestraft. Im übertragenen Sinne beschreibt „piesacken“ also die Schmerzen, die ein Lebewesen empfindet, wenn es mit einem Ochsenziemer geschlagen wird.