Wort der Woche

Popelig

Wer etwas popelig findet, ist überhaupt nicht zufrieden. Denn die jeweilige Sache lässt einiges zu wünschen übrig.

„Sieben Quadratmeter, im Keller und ohne Dusche?! Für so ein popeliges Zimmer verlangen Sie 500 Euro?! Nicht mit mir!“ So beendet Laura ihre Zimmerbesichtigung. Sie wird nicht die Erste sein, die dem Vermieter absagt. Denn wer möchte schon in so einem einfachen, kleinen und dunklen, also popeligen Zimmer wohnen? Das Adjektiv „popelig“ bedeutet so viel wie „schlecht, ärmlich, mangelhaft“. Vermutlich leitet es sich vom Substantiv „Pöbel“ oder auch „Popel“ ab – beide in der Bedeutung vom allgemeinen, auf einer niederen Rangstufe stehenden Volk. Dementsprechend muss etwas Popeliges auch nicht immer etwas Schlechtes sein. Es kann auch etwas ganz Gewöhnliches, Normales sein, etwas, was unbedeutend ist. Eine popelige Kleidung, ein popeliges Gehalt, ein popeliges Auto. Letztendlich liegt es im Auge der Betrachterin, des Betrachters, was sie oder er als popelig empfindet. So kann eine teure Suite in einem Hotel für jemanden mit viel Geld popelig sein. Für Laura wäre sie wahrscheinlich das Gegenteil: luxuriös und perfekt.