Schnorren
Wer schnorrt, bekommt umsonst kleine Dinge. Beliebt macht sich jemand damit aber nicht.
„Hast du mal einen Euro für mich?“, „Hast du mal ’ne Zigarette für mich?“, „Hast du mal eben …?“ So ähnlich lauten Fragen von Menschen, die gern schnorren. Egal, ob es ein bisschen Geld, Zigaretten, ein Blatt Papier, Taschentücher oder andere kleine Dinge sind. Schnorrerinnen und Schnorrer bitten andere gern um Kleinigkeiten, sind selbst aber selten bereit, etwas abzugeben. Das Verb „schnorren“ leitet sich von dem Verb „schnurren“ ab. „Schnurren“ heißt so viel wie „ein monotones, summendes Geräusch machen“. Früher zogen arme Menschen ohne Arbeit nämlich mit sogenannten Schnurrpfeifen umher. Sie machten mit diesen Instrumenten Geräusche, um Menschen auf der Straße auf sich aufmerksam zu machen und einen kleinen Geldbetrag zu bekommen. Heutzutage dagegen muss man nicht arm sein oder laut Musik machen, um eine Schnorrerin, ein Schnorrer zu sein. Schon hier mal ein kleines „Hast du mal einen Euro für mich?“ und da mal ein beiläufiges „Hast du mal eine Zigarette?“ reichen. Aber Achtung: Wer das gewohnheitsmäßig macht, aber selbst nichts gibt, der macht sich nicht beliebt.