Verhohnepipeln
Wer jemanden verhohnepipelt, hat seinen Spaß, weniger derjenige, der so behandelt wird. Es sei denn, er weiß um die eigentliche Bedeutung des Verbs.
Schon allein, wenn man das lustig klingende Wort ausspricht, kann man sich schnell versprechen. Vielleicht kommt es auch daher, dass es zu dem geworden ist, was es heute ist. Eigentlich geht das Verb auf „Hohlhippe“ zurück, die Bezeichnung für eine dünne, gerollte Waffel. Das Innere der Waffel ist hohl, leer. Früher zogen sogenannte Hohlhipper von Haus zu Haus und verkauften diese Waffeln. Dabei verspotteten sich Käufer und Verkäufer offenbar gern, machten verletzende Witze über Fehler und Eigenschaften des anderen. Sie „hohlhippelten“ beziehungsweise „hohlnippelten“. Und in dieser Bedeutung wird das Verb „verhohnepipeln“ heutzutage verwendet: sich über etwas oder jemanden durch ironische Übertreibung oder gar Spott lustig zu machen. Etymologisch hat das Verb aber eben nichts mit „Hohn“, also bösem Spott, zu tun. Und auch all denjenigen, die verhohnepipelt werden, wäre eine süße, gerollte Waffel sicher lieber.