„Fridays for Future“ demonstriert wieder
Als Corona kam, hörten die „Fridays for Future“-Demonstrationen auf – doch jetzt gehen die jungen Menschen wieder auf die Straße, um für den Klimaschutz zu kämpfen. Unterstützt werden sie dabei auch von der älteren Generation. Und beide Seiten stellen fest: Jung und Alt können einiges voneinander lernen.
SPRECHERIN:
Sie wollen Umweltgerechtigkeit, sie wollen sie jetzt, und sie haben Unterstützung: „Omas gegen Rechts“. Eine von ihnen ist Angelika Mattke. Als Jugendliche hat sie für Feminismus demonstriert, jetzt geht die 66-Jährige wieder auf die Straße - für den Klimaschutz.
ANGELIKA MATTKE (Demonstrantin):
Das sind unsere Kinder, unsere Enkel. Ja, es ist, [man] sollte sich solidarisch zeigen mit den Ideen der jungen Menschen und sie ernst nehmen, mit ihnen demonstrieren. Denn der Inhalt ist ja wahr, es ist ja wirklich absolut wichtig, dass etwas stattfindet im Bereich Klima.
HANNAH PIROT (Aktivistin):
Und was soll ich sagen… Wir stecken in einer Krise!
SPRECHERIN:
Hannah Pirot ist 16 Jahre alt, und sie engagiert sich bei „Fridays for Future“, sei es auf der Straße, in sozialen Medien oder auch bei politischen Podiumsdiskussionen. Die Unterstützung der Senioren findet sie gut.
HANNAH PIROT:
Die ältere Generation kann uns beibringen, wie wir am besten an die PolitikerInnen rangehen sollen und wie wir am besten was verändern können. Weil, die haben ganz viel Lebenserfahrung und Wissen. Und ich freue mich immer wieder, von älteren Menschen lernen zu können. Und wir können älteren Menschen zeigen, dass wir noch Hoffnung haben und dass wir was verändern wollen.
SPRECHERIN:
Hannah will, dass sich die Klimapolitik verändert. Aber auch im Alltag ist ihr Nachhaltigkeit wichtig.
HANNAH PIROT:
Also, man kann natürlich aufhören zu fliegen. Fliegen ist zum Beispiel innerhalb Europas total unnötig. Man kann alles mit Zügen erreichen. Man kann immer Fahrrad fahren anstatt Auto.
SPRECHERIN:
Angelika Mattke hat seit 14 Jahren nur ein Transportmittel: ihr Fahrrad. Sie koordiniert das Projekt Klima-Kiez-Kooperationen in einer Arbeitsgruppe von „Omas gegen Rechts“.
ANGELIKA MATTKE:
Das heißt, wir sehen es als unsere Aufgabe an, Nachbarn und Menschen zusammenzubringen unter dem Thema Klima und auch so ’n Stück Stadtnaturin die Bürgerhände zu geben und Mitverantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Stadt bunter wird, grün bleibt und auch gepflegter ist.
SPRECHERIN:
Dazu gehören Aktionen wie das Gießen und Pflegen von Bäumen in der Nachbarschaft, das Säubern von Parks oder das Verschönern von Vorgärten.
ANGELIKA MATTKE:
Ich glaube daran, dass ich ein kleines Steinchen bin, ein kleines Dominosteinchen, das ganz viele andere Steine in Bewegung setzen kann. Und ich glaube, dass man auf diese Art und Weise wirklich etwas bewirkt und machtvoll auftreten kann, und das ist für mich ein gutes Gefühl.
SPRECHERIN:
Die Omas und die Jugendlichen entwickeln gemeinsam Ideen für die Zukunft. Denn eines verbindet sie: der Traum von einem nachhaltigen und gesunden Planeten.