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Manuskript

Schaufensterpuppen auf Pandemie-Tour

Durch verschiedene deutsche Städte sind sie schon getourt: die 111 Schaufensterpuppen des Künstlers Dennis Josef Meseg. Die Installationen unter freiem Himmel kann Meseg auch aufbauen, wenn Kunst- und Kulturbetriebe geschlossen sind. So schafft er Bewusstsein für das, was allen in der Pandemie fehlt.

FRAU:
Ich bin von da vorne gekommen, und ich dachte mir schon, dass es wahrscheinlich irgendwas jetzt mit Corona zu tun hat.

MANN:
Ich dachte erst, es ginge um Sonderangebote eines Geschäfts, wegen der Farben.

FRAU:
Das ist ‘ne Gruppe von verschiedenen Menschen, Frauen, Männern, Kindern, sogar Tiere. Aber wir laufen halt alle auch mit Masken rum, und man erkennt sich nicht mehr wirklich.

FRAU:
Ja, es ist bunt und erfreut einem das Herz, muss ich wirklich sagen. Das ist im Prinzip ja auch das, was uns fehlt, ja.

SPRECHER:
11 Uhr am Vormittag vor dem Kölner Dom. 111 Schaufensterfiguren baut der Künstler Dennis Josef Meseg mit seinem Team auf dem Roncalli-Platz auf. „It Is like it is“ hat er seine Installation genannt – zu Deutsch: „Es ist wie es ist“. Ein Sinnbild für die Corona-Pandemie und deren gesellschaftliche Auswirkungen.

DENNIS JOSEF MESEG (Künstler):
Es steht für die Bewegungseinschränkungen, die wir zu Corona-Zeiten haben. Dass wir halt nicht das tun können, uns nicht so bewegen können, wie wir es gewohnt sind, wie wir es gerne hätten. Weil wir sehen gerade in Krisenzeiten, wie sich unser Leben ändern kann und Errungenschaften, die wir als selbstverständlich empfunden haben, auf einmal in so weite Ferne rücken.

SPRECHER:
Die Domplatte in Köln ist einer von vielen Orten, an denen der Künstler seine Puppen inszeniert. Seit Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr sind diese bereits durch mehr als 30 deutsche Städte getourt. Unter anderem machten sie vor dem Berliner Reichstag halt, eroberten Potsdam und besetzten die Alte Lahnbrücke in Limburg. Die in rot-weißes Flatterband eingewickelten Figuren symbolisieren die soziale Distanz und den Stillstand des öffentlichen Lebens. Selbst auf einer Skipiste.

DENNIS JOSEF MESEG:
Ja, die Figuren kommen aus allen Himmelsrichtungen. Die kommen zum Beispiel auch aus Boutiquen - aus allen Richtungen, die ihre Pforten geschlossen haben über die Corona-Zeit. Aber auch ein Hobbybaumarkt, der zumachen musste. Dort konnte ich dann alle Figuren für ‘nen sehr vernünftigen Preis erwerben.

SPRECHER:
Dennis Josef Meseg studiert an der „Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft“ in der Nähe von Bonn. Sein Spezialgebiet sind Skulpturen aus Materialien wie Holz, das er mit einer Kettensäge bearbeitet, oder Metallkonstruktionen. "It is like it is" ist seine erste öffentliche Installation. Noch in diesem Jahr soll ein Fotoband über die Schaufensterpuppen erscheinen, die stellvertretend das erleben, was vielen während der Pandemie nicht möglich ist. Sie gehen in Clubs, machen gesellige Bar-Abende oder einen Ausflug in den Zoo. Zuletzt feierten die Puppen in Köln ausgiebig Karneval, der zum Bedauern vieler Jecken ausfallen musste. Zum Vergleich: So sah das noch im vergangenen Jahr aus. Dass die tourende Installation unabhängig von ruhenden Kunst- und Kulturbetrieben stattfinden kann, ist nicht nur Glück, sondern auch Botschaft.

DENNIS JOSEF MESEG:
Ja, Kunst und Kultur ist natürlich auch was fürs Oberstübchen. Was man vielleicht gar nicht bewusst so mitbekommt, was einen geistig anregt, inspiriert, auch in anderen Lebensbereichen, und das merkt man jetzt vielleicht irgendwie, dass einem das halt irgendwie fehlt.

SPRECHER:
Im Mai wird Dennis Josef Meseg für „It is like it is“ mit dem Kreativitätspreis CREO in Zürich ausgezeichnet. Und wenn es die Pandemie zulässt, will er mit seinen Schaufensterpuppen bald auch durch andere Länder touren. 

Wie nennt man Figuren, die in Kleidungsgeschäften im Fenster stehen und die Kleidung präsentieren?
Skulpturen kann man ...

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