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Manuskript

Wie Rechtsextreme auf Social Media manipulieren

In Sozialen Medien wirken rechte Meinungsmacher oft harmlos und sind daher nicht leicht zu erkennen. Tatsächlich geht es ihnen darum, Angst zu verbreiten und Menschen allmählich von ihrem Fremdenhass zu überzeugen. In ihren Videos hat Lisa monatelang selbst Stimmung gegen Migranten gemacht und weiß, wie sich Rechte im Netz zeigen. Nach ihrem Ausstieg aus der Szene wird sie selbst bedroht.

 

SPRECHERIN:
Lisa war eine Influencerin der rechtsradikalen Szene in Deutschland. Monatelang hetzte sie auf Youtube gegen Muslime, Migranten und Migrantinnen und gegen die Regierung.  

LISA (ehemalige rechtsradikale Influencerin): 
Die unkontrollierte Masseneinwanderung spaltet unser Land seit 2015. Heimat geht verloren!

SPRECHERIN:
Mit ihren Auftritten in den Sozialen Medien erreichte sie hunderttausende Menschen.   

LISA:
Es geht nur darum, Angst zu schüren und darum, die Personen so weit zu manipulieren, dass die einem am Ende alles glauben und dann auch zu allem bereit sind.

SPRECHERIN:
Lisa ist mittlerweile aus der rechten Szene ausgestiegen. Ihren Nachnamen sollen wir nicht nennen. Sie erhält Morddrohungen von früheren Weggefährten. Und doch spricht sie heute offen darüber, wie Rechte über die Sozialen Medien junge Menschen auf ihre Seite ziehen. Es beginnt meist ganz harmlos. Rechtsradikale präsentieren auf Plattformen wie Instagram eine vermeintlich heile Welt. Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel sieht man auf rechten Kanälen kaum noch. Stattdessen Bilder, die Werte transportieren, die häufig von Rechten instrumentalisiert werden: Tradition, Natur, Gemeinschaft. Unpolitisch und unproblematisch wirkt das Ganze nur auf den ersten Blick.

MAIK FIELITZ (Experte für Rechtsextremismus):
Die Sozialen Medien sind in der Hinsicht Brandbeschleuniger in Radikalisierungsprozessen, weil sie einfach so unschuldig und so unverfänglich rüberkommen. Das ist, glaube ich, das größte Problem an der Sache, das sind eben Ausdrucksweisen, die nicht unbedingt auf ein rechtsextremes Weltbild hindeuten.

SPRECHERIN:
Mit Instagram-Posts und Youtube-Videos können Rechte unkontrolliert die Massen erreichen. Mit geschickt gestalteten Inhalten schüren sie Fremdenhass und Nationalismus. Das Ziel: ein möglichst niedrigschwelliger Einstieg in die rechtsextreme Gedankenwelt. Der manipulative Umgang mit den Sozialen Medien wird sogar in Schulungen vermittelt, zum Beispiel organisiert von rechtsextremen Gruppen wie der Identitären Bewegung oder der Jugendorganisation der rechtspopulistischen Partei „Alternative für Deutschland“. Lisa erzählt, dass sie bei so einer Schulung dabei war.

LISA:
Es ging darum, wie tritt man auf im Internet als Person? Wie kleidet man sich, wie wirkt man seriös? Der Neue Rechte hat jetzt ’nen schönen Haarschnitt, er trägt ’n Polohemd. Er ist gebildet, er hat ’nen guten Schulabschluss. Er möchte Familie, er trinkt keinen Alkohol, er geht nicht auf Rechtsrock-Konzerte. Es ist ein kompletter Wandel, und den bekommt man da sehr, sehr gut vermittelt.

SPRECHERIN:
Diese Form der subtilen politischen Einflussnahme scheint zu greifen und wird laut Experten noch verstärkt – durch Algorithmen und Filterblasen der Sozialen Medien.

Mit welchen Ausdrücken wird beschrieben, dass Menschen dazu gebracht werden, andere nicht zu mögen?
Bei Rechtsextremen gehören Fremdenhass und Nationalismus meist …

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