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Manuskript

Berlin soll fahrradfreundlicher werden

Berlin ist eine Stadt, die wächst – und das führt zu immer mehr Verkehr auf den Straßen. Wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, empfindet die Lautstärke und den vielen Beton oft als sehr störend. Eine intelligente Straßenplanung könnte das ändern. Junge Unternehmer und Unternehmerinnen in der Hauptstadt haben hier viele Ideen: zum Beispiel für eine andere Verkehrsführung oder Straßen, auf denen nur Fahrräder fahren dürfen.

SPRECHERIN:
Wem gehört die Stadt? Auf den Straßen in Berlin drängeln sich immer mehr: Autos, Radfahrer, Fußgänger. Er fährt seit Jahren nur noch mit dem Fahrrad.

BORIS HEKELE (Geschäftsführer „fix my Berlin“):
Ich will nicht in einer zubetonierten, lauten, lärmenden Stadt, die verschmutzt ist, halt leben. Sondern ich will halt in einer Stadt leben, wo man sich auf den Gehsteigen begegnen kann, miteinander sprechen kann und nicht irgendwie sich anschreien muss, weil gerade der nächste Porsche Cayenne wieder vorbeifährt.

SPRECHERIN:
Seit einem Jahr gibt es die Plattform „fix my Berlin“. Hier kann man genau sehen, wo ein Radweg in Berlin geplant ist oder schon gebaut wird. Die User können liken und sich beteiligen. Über 1500 haben das schon gemacht. Und genau das soll Druck auf die Stadt machen.

BORIS HEKELE:
Die Verwaltung plant halt zum Beispiel eine Fahrradstraße oder sie plant einen Fahrradbügel, und die Bevölkerung kann halt sagen, ob sie das gut findet, was die Verwaltung da plant. Und dann sieht man halt so ein bisschen: Okay, welche Planungen würden halt möglich, werden halt priorisiert durch die Zivilbevölkerung? Und welche sind vielleicht dann gerade nicht so wichtig? Wo besteht halt weniger Bedarf gerade?

SPRECHERIN:
Berlin wächst jährlich um 20.000 Einwohner. Bis 2030 sollen es fast vier Millionen Menschen sein. Wie können Straßen entlastet werden, Verkehrsströme besser gelenkt [werden]? Daran arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftler*innen. Eine Kamera erfasst die Verkehrsströme. Sie zählt nicht nur die Fahrzeuge, sondern weiß auch, was da fährt.

HELENA MIHALJEVIC(Professorin für Data Science und Analytics, HTW Berlin):
Nehmen wir jetzt mal in Berlin als Beispiel eine sehr viel befahrene Straße, von der man glaubt, dass sie für Radfahrer relativ gefährlich ist. Dann könnte man sich anschauen, wie die Trajektorien beispielsweise für Radfahrer*innen aussehen. Also müssen die sehr häufig vielleicht so um irgendwelche parkenden LKWs und Busse herumfahren? Und hat das vielleicht ein bestimmtes Gefahrenpotenzial?

SPRECHERIN:
Durch dieses Projekt könnten die Straßenplaner in Zukunft zum Beispiel Kreuzungen anders gestalten. Denn der Verkehr insgesamt ändert sich – und das sehr schnell. Allein in den letzten Monaten hat der Radverkehr in Berlin um 25 Prozent zugenommen. Nach Ausbruch der Pandemie sind sogenannte Pop-up-Radwege entstanden, das sind zusätzliche Radwege neben schon bestehenden. Den Start-up-Gründern von „fix my Berlin“ ist das viel zu wenig.

BORIS HEKELE:
Im Vergleich zu anderen Städten würde ich mir in Berlin noch eine stärkere quasi Identifikation auch auf Ebene des Bürgermeisters und auf Ebene der gesamten Senatoren [und] Staatssekretäre halt wünschen. In Paris, London etc. wurde der Radverkehr zur Chefsache erklärt.

SPRECHERIN:
Chefsache ist das Radfahren in Berlin noch lange nicht – die Ideen aus dem Citylab aber wollen dazu beitragen.

Wer kann Mitglied einer Regierung sein?
Was kann man befahren?
Was macht man, wenn man entscheidet, dass etwas wichtiger ist als etwas anderes?

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