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Manuskript

Glasperlen: Weihnachtsschmuck aus Tschechien

In Poniklá, einem Dorf im Norden Tschechiens, wird Weihnachtsschmuck aus Glas in Handarbeit hergestellt – so wie schon vor 100 Jahren. Die einzigartige Tradition wird von einem kleinen Familienunternehmen am Leben erhalten. Bei der Produktion hilft das ganze Dorf mit.

SPRECHER:
Weihnachtsschmuck aus kunstvollen, handgeblasenen Glasperlen: ein uraltes Handwerk aus Nordtschechien, das es hier seit mehr als 100 Jahren gibt – bis heute. Einzigartig auf der ganzen Welt. Aber wie überlebt dieses traditionelle Handwerk über alle Zeiten hinweg?

BARBORA KULHAVÁ (Mitinhaberin der Manufaktur Rautis):
Mein Name ist Barbora Kulhavá und ich zeige euch, wie wir unseren Weihnachtsschmuck machen.

SPRECHER:
Barbora Kulhavá ist Mitbesitzerin der Manufaktur Rautis. Hier im sogenannten „Kristalltal“ im Norden Tschechiens liegt Poniklá. Von hier verschickt Rautis seinen Schmuck in die ganze Welt. Barbora Kulhavá führt die Manufaktur gemeinsam mit ihrem Mann Marek. Er arbeitet als Glasbläser. Und so entstehen die Perlen: Glasstangen werden erhitzt und in Form gepresst. Ein halbes Jahr musste er lernen, das Glas so zu beherrschen, damit es nicht bricht.

MAREK KULHAVÝ (Mitinhaber der Manufaktur Rautis):
Für dieses Handwerk braucht man vor allem Wissen und Know-how. Das Equipment ist einfach und günstig. Das kostet nicht viel.

SPRECHER:
Und so wird das Wissen über die Herstellung von Glasperlen weitergegeben von Generation zu Generation, von Familie zu Familie – mit großem Stolz. Bei Rautis arbeitet das ganze Dorf mit: auch beim Versilbern der Perlen. Verschiedene Lösungen werden zusammengegossen und reagieren mit der Luft. So entsteht das Silber im Inneren der Kugeln und die Leuchtkraft der Perlen – perfekt geeignet für das Schmücken von Weihnachtsbäumen.

BARBORA KULHAVÁ:
Der Trend, Weihnachtsbäume zu schmücken, begann im 19. Jahrhundert und explodierte geradezu nach dem Ersten Weltkrieg. Die Perlen waren dafür genau richtig: Sie sind klein, leicht und glänzend.

SPRECHER:
Heute baumelt der Glasperlenschmuck an Weihnachtsbäumen auf allen Kontinenten. Die Glasperlen sind in Tschechien eine jahrhundertealte Tradition, ursprünglich dienten sie als Schmuck für Trachten – von Tschechien bis nach Südamerika. Zuerst werden die Perlen gefärbt und nach dem Trocknen von Hand bemalt, langsam, Schicht für Schicht – damals wie heute.

BARBORA KULHAVÁ:
Das Bemalen ist ein komplizierter Schritt, weil es lange dauert und man sehr geübt sein muss, damit es perfekt gelingt.

SPRECHER:
Nach dem Bemalen erfolgt das Schneiden der einzelnen Perlen. Fast die Hälfte zerspringt während der Produktion, das macht sie besonders wertvoll. 2020 werden die tschechischen Glasperlen zum Immateriellen UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Ein großer Schritt für Rautis: Seitdem haben sie die Türen ihrer Manufaktur geöffnet. Etwa 30.000 internationale Besucher und Besucherinnen kommen jedes Jahr zu Führungen und Workshops – auch Kinder. Die Verleihung des Welterbe-Titels: eine Ehre und eine Verpflichtung.

BARBORA KULHAVÁ:
Wir fühlen uns sehr verantwortlich für die Gemeinschaft der Glasbläser, für unser ganzes Team. Die ganze Welt schaut plötzlich auf uns. Damit müssen wir umgehen.

SPRECHER:
Inzwischen gibt es über 20.000 Motive. Von fünf bis 50 Euro kostet ein einzelnes Stück. Und es kommen neue hinzu. Designer erarbeiten für Rautis moderne Formen. Die Schulkinder von Poniklá schmücken bereits den ersten Baum und üben schon einmal für Weihnachten. Die Tradition am Leben zu erhalten: Das ist keine leichte Aufgabe für die Schmuckmanufaktur und Barbora Kulhavá. Das ganze Tal zählt auf sie.

BARBORA KULHAVÁ:
Wir sind die Letzten. Wir haben gar keine Wahl und müssen einfach überleben.

Ein Schmuckstück kann … sein.
In einer Werkstatt können bestimmte Materialien ...

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